Darf ich meine beiden Hausgenossen vorstellen: ein großer und ein kleinerer Plüschstorch, die mir von einer Verkaufsaktion zugunsten des LBV übrigblieben. Je einen davon mußte ich unbedingt behalten.
Während das große Rätselraten "Ist unser Storch nun abgeflogen oder noch nicht?" noch anhält, hier ein kleine Fundsache, die einen Zusammenhang zwischen dem Volksglauben, der Storch bringe die neugeborenen Kinder, und den Mythen der Vorzeit herstellt.
"Der Storch ist der Holm oder Holla, einer der vielen Namen der heutigen Volkssage für Freija, der germanischen Himmelsgöttin gewidmet. Holla nimmt im Brunnen des himmlischen Gewässers die Seelen der Verstorbenen in Empfang und sendet sie wiedergeboren als Kinderseelen auf die Erde zurück. Aus dem Berge oder Brunnen, worin die Göttin mit mütterlicher Sorgfalt die Seelen hütet, holt nun der Storch, der Götterbote, sie ab, damit sie in menschliche Gestalten eingehen."
Damit ist regelmäßig der Weißstorch gemeint. Wurden jedoch Kinder tot geboren und starben unmittelbar bei oder nach der Geburt, dann konnte sie nicht der Weißstorch gebracht haben, sondern man schrieb die toten Kinder dem Schwarzstorch zu. Auch heute noch gibt es viele Bücher und sogar einen (amerikanischen?) Film, die den Schwarzstorch zum Unglücksboten haben.
Der Schwarzstorch wird mutmaßlich über viele Generationen hinweg heftige Verfolgung erlebt haben. So erkläre ich mir die Scheuheit des Schwarzstorchs im Gegensatz zum Weißstorch.