...und auch heute Nachmittag war Mama Julia wieder auf Futtersuche. Sie kreiste lange hoch über den Wiesen, vielleicht genoß sie die Freizeit und das herrliche Wetter, aber bestimmt hielt sie Ausschau nach frischgemähten Wiesen und Traktoren in voller Aktion. Aber dann landete sie ganz bei uns in der Nähe und begann mit ihrer Arbeit.
Es dauerte nicht lange, und sie bekam Gesellschaft - ein Graureiherkind gesellte sich zu ihr!
...und mit dem wollte sie nichts zu tun haben, sie startete gleich wieder durch und suchte sich eine andere Wiese, schließlich hat sie mit der Aufzucht ihrer eigenen Kinder genug zu tun!
Diejenigen unter Euch, die öfter ins Isny-Forum reinschaun, kennen ja die Storys mit Graureiher und Storch. (Graureiher mopst Nistmaterial aus dem Storchennest, Graureiher als Mitesser im Winter bei der Storchenfütterung!). Und weil ein Graureiherpaar besonders pfiffig sein wollte, hat es sein Nest dieses Jahr in den hohen Bäumen direkt vorm Hochhaus gebaut, in dem der Storchenvater wohnt und wo im Winter die Störche mit Futter versorgt werden. Quasi unter dem Motto: wenn die Störche gefüttert werden, fällt für uns auch genug ab und wir haben keinen Stress bei der Versorgung unserer Reiherkinder!
Bevor die Jungstörche schlüpften, hatten die Reiher Pech mit ihrer Theorie, denn da wurde ja nicht zugefüttert, Romeo und Julia sind ja gerne Selbstversorger, sobald der Schnee schmilzt. Aber bei drei kleinen Storchenkindern reicht das Nahrungsangebot in Isny nicht aus und es muss zugefüttert werden. Juhu, meinen dazu die Reiher. Und jetzt steht die ganze Familie stramm und wartet drauf, dass den Störchen Futter gebracht wird. Heute Abend bot sich mir folgendes Bild: eine fünfköpfige Graureiherfamilie stand auf dem Dach des Hochhauses - eigentlich am Abend Romeos Lieblingsplatz, wenn er sich vom Familienstress etwas erholen möchte, noch ein paar Sonnenstrahlen genießt und in aller Ruhe sein Gefieder pflegt. Aber grade dieser Lieblingsplatz war heute belegt - er musste auf das Nachbarhaus ausweichen und verstand wahrscheinlich die Welt nicht mehr!
Liebe Grüße
Ulli