Beobachtungen im Vetschauer Nest 2012

Das Storchennest in Vetschau / Spreewald im Detail

Moderator: Storchenzentrum

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Gerd Bliede

Hannas Mondfahrt

Beitrag von Gerd Bliede »

Hanna hat geschrieben:
krakehlchen hat geschrieben:
Was muss passieren, damit die Nahrungsquelle wieder mehr abwirft (außer Regen?) Muss aufgeforstet werden oder müssen mehr Tümpel errichtet werden bzw. wurden zuviele Gewässer vom Menschen trockengelegt?
Der Grundwasserspiegel ist nach der Stillegung und Flutung einiger großer Tagebaue in der Umgebung wieder gestiegen - trotzdem haben viele Flächen ihren Wert als Futterhabitat verloren.

Der Weißstorch ist ein Kulturfolger, der in einer kleinteiligen, extensiven Wiesen- und Felderwirtschaft des Menschen eigentlich viel Nahrung findet. Gerade der Spreewald bot bisher durch seine vielen kleinen immerfeuchten Wiesen eine Fülle an Nahrungsgebieten. Allerdings werden immer mehr Flächen bebaut und Obst und Gemüse wird zunehmend in Intensivwirtschaft kultiviert (Gifte, Monokultur, Folien über den Feldern, weniger Brachflächen), gar nicht zu sprechen von den großen Maisschlägen, die allerorts zur Energiegewinnung angebaut werden. Dort gibt es oft nur ein armes Insektenangebot, und Storchinger und andere Vogelarten haben Mühe, den ganzen Sommer reichlich Nahrung zu finden.

Sicher wirken sich auch Klimaveränderungen/ -verschiebungen aus. Erwärmungen um wenige Grad im Jahr bewirken häufiger Extremwetterereignisse (Dürre und Starkregenereignisse).
Deine Vorschläge wären schon ein Schritt in die richtige Richtung: mehr in die Landschaft gestreute Flurgehölze und Feuchtstellen senken die Austrocknung auf Wiesen und Äckern - sind für die Aussaat/ Ernte etc. aber natürlich unwirtschaftlich. Waldumbau mit Laubbäumen kann langfristig auch das lokale Klima beeinflussen, funktioniert aber auf den sandigen Böden der Oberlausitz oft nur bedingt, denn an vielen Stellen entspricht der trockene Kiefernwald der potentiellen natürlichen Vegetation.
(Also Regen, bitte, jetzt!)
Es ist doch immer wieder schön, zu lesen, wie ein kleines Menschenkind sich naive Gedanken über Natur in einer kultivierten und zivilisierten Gesellschaft, in der es - und von dem es - lebt, macht und vermutlich noch nicht einmal weiß, dass nur wenige Kilometer östlich, in Polen, mehr als 50.000 Weißstörche erfolgreich brüten und sich offensichtlich sehr wohlfühlen.
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stiloangi
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Beitrag von stiloangi »

Wechsel, Cico füttert große Brocken, die Küken kämpfen drum...

Der Weg war weit...

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Hanna

Re: Hannas Mondfahrt

Beitrag von Hanna »

Gerd Bliede hat geschrieben: Es ist doch immer wieder schön, zu lesen, wie ein kleines Menschenkind sich naive Gedanken über Natur in einer kultivierten und zivilisierten Gesellschaft, in der es - und von dem es - lebt, macht und vermutlich noch nicht einmal weiß, dass nur wenige Kilometer östlich, in Polen, mehr als 50.000 Weißstörche erfolgreich brüten und sich offensichtlich sehr wohlfühlen.
Dass es weiter ostwärts viele erfolgreiche Storchenbruten gibt, ist mir durchaus bewusst. Was hat das genau mit Krakehlchen's Frage zu tun?
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stiloangi
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Beitrag von stiloangi »

Diese Situation im Nest gefällt mir gar nicht.

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die Küken sind zur Untätigkeit gezwungen, haben keinen Platz zum Trainieren ihrer Muskeln.

Ist diese Ruhe notwendig, um die karge Zeit überstehen zu können??

....

Der Wind hat sich abgeschwächt, Cico steht wieder:

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Die Küken sind mobil und lahnen.
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stiloangi
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Beitrag von stiloangi »

Luna füttert.
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gabi
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Beitrag von gabi »

:D

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L.G. Gabi
Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean
Issac Newton, engl. Physiker 1643-1727

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Hercer

Beitrag von Hercer »

Hab da mal eine Frage. Hat jemand gestern und auch heute einen Wechsel der Altstorche beobachtet und vor allem auch beide Altstorche zusammen gesehen??
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C1
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Beitrag von C1 »

Hercer hat geschrieben:Hab da mal eine Frage. Hat jemand gestern und auch heute einen Wechsel der Altstorche beobachtet und vor allem auch beide Altstorche zusammen gesehen??
Sieht man im Archiv, oder einfach "rückwärts" nachlesen :wink: :idea:
Grüße von Columbine1
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stiloangi
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Beitrag von stiloangi »

biggi44 hat geschrieben: 4 im Nest
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Den letzten Wechsel jetzt hab ich beobachtet, es waren auch alle 4 im Nest.
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gabi
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Beitrag von gabi »

Gute Nacht Vetschis :)

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biggi44

Beitrag von biggi44 »

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  • Das Vetschauer Nest in der Dämmerung

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    Aus dem Archiv

    Gute Nacht nach Vetschau and in the world

    Nachtrag
    22:01 Uhr - alle 4 im Nest, dann fliegt Luna noch einmal los, Cico füttert.
    22:04 Luna zurück - 4 im Nest

    Bild
krakehlchen

Re: Hannas Mondfahrt

Beitrag von krakehlchen »

Hanna hat geschrieben:
Gerd Bliede hat geschrieben: Es ist doch immer wieder schön, zu lesen, wie ein kleines Menschenkind sich naive Gedanken über Natur in einer kultivierten und zivilisierten Gesellschaft, in der es - und von dem es - lebt, macht und vermutlich noch nicht einmal weiß, dass nur wenige Kilometer östlich, in Polen, mehr als 50.000 Weißstörche erfolgreich brüten und sich offensichtlich sehr wohlfühlen.
Dass es weiter ostwärts viele erfolgreiche Storchenbruten gibt, ist mir durchaus bewusst. Was hat das genau mit Krakehlchen's Frage zu tun?
@ G. Bliede,
was sollen diese respektlosen Bemerkungen "Menschenkind mit naiven Gedanken"? Ich mache mir wenigstens welche, wie sieht es bei Ihnen aus? Warum sollen mich hier im Vetschau Thread die zur Freude Aller hervorragenden Voraussetzungen in Polen interessieren? Ersparen Sie uns bitte solch unqualifiziertes Geschreibsel... :roll:

Danke Hanna für die sehr ausführliche ErKlärung.

Einen schönen Abend und hoffen wir das Beste.
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Marabus
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Registriert: Sa 27. Mär 2010, 22:55

Re: Hannas Mondfahrt

Beitrag von Marabus »

Gerd Bliede hat geschrieben:
Hanna hat geschrieben:
krakehlchen hat geschrieben:
Was muss passieren, damit die Nahrungsquelle wieder mehr abwirft (außer Regen?) Muss aufgeforstet werden oder müssen mehr Tümpel errichtet werden bzw. wurden zuviele Gewässer vom Menschen trockengelegt?
Der Grundwasserspiegel ist nach der Stillegung und Flutung einiger großer Tagebaue in der Umgebung wieder gestiegen - trotzdem haben viele Flächen ihren Wert als Futterhabitat verloren.

Der Weißstorch ist ein Kulturfolger, der in einer kleinteiligen, extensiven Wiesen- und Felderwirtschaft des Menschen eigentlich viel Nahrung findet. Gerade der Spreewald bot bisher durch seine vielen kleinen immerfeuchten Wiesen eine Fülle an Nahrungsgebieten. Allerdings werden immer mehr Flächen bebaut und Obst und Gemüse wird zunehmend in Intensivwirtschaft kultiviert (Gifte, Monokultur, Folien über den Feldern, weniger Brachflächen), gar nicht zu sprechen von den großen Maisschlägen, die allerorts zur Energiegewinnung angebaut werden. Dort gibt es oft nur ein armes Insektenangebot, und Storchinger und andere Vogelarten haben Mühe, den ganzen Sommer reichlich Nahrung zu finden.

Sicher wirken sich auch Klimaveränderungen/ -verschiebungen aus. Erwärmungen um wenige Grad im Jahr bewirken häufiger Extremwetterereignisse (Dürre und Starkregenereignisse).
Deine Vorschläge wären schon ein Schritt in die richtige Richtung: mehr in die Landschaft gestreute Flurgehölze und Feuchtstellen senken die Austrocknung auf Wiesen und Äckern - sind für die Aussaat/ Ernte etc. aber natürlich unwirtschaftlich. Waldumbau mit Laubbäumen kann langfristig auch das lokale Klima beeinflussen, funktioniert aber auf den sandigen Böden der Oberlausitz oft nur bedingt, denn an vielen Stellen entspricht der trockene Kiefernwald der potentiellen natürlichen Vegetation.
(Also Regen, bitte, jetzt!)
Es ist doch immer wieder schön, zu lesen, wie ein kleines Menschenkind sich naive Gedanken über Natur in einer kultivierten und zivilisierten Gesellschaft, in der es - und von dem es - lebt, macht und vermutlich noch nicht einmal weiß, dass nur wenige Kilometer östlich, in Polen, mehr als 50.000 Weißstörche erfolgreich brüten und sich offensichtlich sehr wohlfühlen.
In Vetschau gibt es nichtmal einen ordentlichen Bahnhof. Der verrottet einfach (augenscheinlich).

Wer bitte erwartet dann von Menschen angelegte Biotope? In Brandenburg? Wer soll das bezahlen? Der NABU? Landwirtschaft und Häuslebauer gehen wohl vor. Die Störche werden irgendwann nicht mehr kommen... und einen geeigneteren Brutplatz finden. Es gibt genügend, nur eben nicht in Vetschau. Leider.
wohlsein!
biggi44

Zur Entspannung - Ich versteh Bahnhof

Beitrag von biggi44 »

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  • Moin, moin,
    nur Luna (?) bewacht die müden Küken


    Kein Action, 26 Min. Kükenbeobachtung (30.6.2012 pm)
    Klick -> http://youtu.be/qbvewzhRIpo
biggi44

Beitrag von biggi44 »

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  • Wie gehabt, 2 + 1 im Nest
    Ein bisschen Regen wird es geben
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