Ja, leider hat sich bestätigt, was wir am Vorabend glaubten zu erkennen.
Es ist vorbei. Wir sind sehr traurig darüber.
Ein Einsatz mit der Berufsfeuerwehr, der zur TIERRETTUNG in Betracht gekommen wäre, ist nun nicht mehr möglich.
Die Beringung wird mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Vorsfelde erfolgen. Vereinbahrt ist der 14. Juni.
Erst dann wird es uns möglich sein, das Tote zu bergen, wenn es bis dahin nicht schon von den Altstörchen aus dem Nest befördert wurde, bzw. mit Nistmaterial bedeckt worden ist.
Ein äußerst unschöner Anblick bis dahin. Aber da wir auf eine Drehleiter angewiesen sind, um an das Nest zu kommen, können wir nicht allein aus "optischen" Gründen tätig werden.
Wir bitten alle Betrachter um Verständnis dafür.
Wie lange ersehnten wir alle den Regen. Die Natur lechzte regelrecht danach. Heute scheint die Sonne wieder. Doch gestern kam zu dem Regen noch die Kälte und der eisige Wind hinzu.
Das Küken war sicherlich schon zuvor geschwächt. Während der Trockenheit war Nahrung nicht in DER Menge zu beschaffen, dass es den durch den Schlupftermin bedingten Größenunterschied hätte aufholen können.
Die Nässe und die damit verbundene Unterkühlung führten dazu, dass ein ohnehin schon geschwächtes Küken die Nahrung verweigert. Somit haben mehrere Faktoren zum Tode geführt.
Drei überlebende Junge sind in diesem, durch Trockenheit geprägten Frühjahr ein durchaus günstiges Ergebnis.
In Nestern anderer Orts sind höhere Verlust, verursacht durch den Nahrungsmangel, zu verzeichnen. Beispielsweise ist in Seeburg (Kreis Göttingen) von vier geschlüpften Küken nur noch eines am Leben.
Wir sollten uns daher auch bewusst sein, dass die gestrigen Niederschläge die Nahrungssituation für eine Vielzahl von Jungstörchen verbessert haben. So gibt es bei jeder Wetterkapriole Gewinner und Verlierer in der Natur.
Die verbliebenen drei Jungen scheinen im guten Allgemeinzustand zu sein. Dennoch werden wir bei der Beringung der Wolfsburger Nester, den Ernährungs- und Entwicklungszustand der Jungen so genau wie möglich überprüfen und ggfs. handeln.
Die ersten Beringungen fanden am Montag, den 6. Juni statt. Es wurden drei Nester mittels Schiebeleiter der Freiwilligen Feuerwehr Fallersleben erklommen.
1. Weyhäuser Weg (Düpenwiesen): 4 Junge, die größten und kräftigsten in WOB weit und breit.
2. Ilkerbruch, an der Tangente K 114: 2 Junge
3. Ilkerbruch, Westseite des Naturschutzgebiets: 4 Junge
Diese Aktion war für Georg Fiedler insofern ein Jubiläum, als er genau 40 Jahre zuvor, am 6. Juni 1971, in Bergenhusen (Schleswig-Holstein) mit 18 Jahren seinen ersten Storch beringte.
Dieses Jubiläum wurde regelrecht zur Taufe, denn Georg wurde insofern von OBEN gewürdigt, dass es vom Himmel nur so schüttete. Blitz und Donner gaben ihren entsprechenden Kommentar hinzu. DAS ist eben die Natur.
Caddie hat davon Aufnahmen gemacht. Vielleicht zeigt sie diese ja hier im Forum.
Hoffen und wünschen wir uns alle, dass die Wolfsburger Jungstörche zu großen Fliegern werden (nicht FLIEGEN - Ihr wisst schon, wer gemeint ist

).
Auch wenn hier ein sehr trauriger Moment herscht, so wollten wir wengistens auf diese Weise wieder ein wenig Schmunzeln in unserer aller trübe Stimmung bringen.
Wir bedanken uns für die bisher zahlreichen und sehr aussagekräftigen Fotos und Anmerkungen. Diese sind für uns stets sehr wichtig, weil wir nicht immer die Zeit finden, sozusagen rund um die Uhr durch die Cam zu beobachten.
Es grüßen Euch alle herzlichst Eure
Eheleute Fiedler