Ja, sieh Dir das Anflugbrett am Corbusierhaus in Berlin an: Das Teil ist vermutlich ca. 12-15cm breit, so daß die Falken auf der geriffelten Oberfläche mit beiden Krallen rutschfest sicher stehen können!
Ich schätze die zwei Kanthölzer (keine Bretter) mit max. 6-8cm Breite ein. Erwachsene Falken können darauf mit voller Krallenlänge das Holz umfassend greifen, die Küken kaum bis gar nicht; die flattern bei ihren Flügelübungen ständig auf unsicherem Grund und rutschen dann auf die schmalen L-Eisenträger...Auf dem Video sieht man eindeutig, daß der Lütte beim ersten Flattern etwas abhob und dann den Grip verpasste, abrutschte und sich mit Mühe durch den heftigen schnellen Flügelschlag mit etwas Auftrieb retten konnte. Erst der zweite Flatterversuch nach links vorne mißlang, weil er auf der runden Querstange ohnehin keinen festen Griff erreichen könnte. Er hatte keine Chance, daß seine schmalen Krallen die Stange voll umfassen.
Zuletzt geändert von Ferenz am Mi 18. Aug 2021, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
Diese zwei Bilder von der Corbusierhaus-Webseite zeigen die Größen der Anflugbretter und lassen eine gute Abschätzung zu - für mich sind das fast 12-15cm Bohlen, die bei Bootsstegen verwendet werden -. Hier bei den örtlichen Verhältnissen in Berlin, die ich als Anlieger im Kiez persönlich kenne, zwar auch bei großer Absturztiefe, jedoch mit umstehenden Bäumen, ist nach meiner Ansicht eine gößere Standsicherheit offenkundig gegeben.
Gute Nachrichten und Bilder von Fleur: 2x erschien ein Elternfalke im Nest und lockte die Ausreißer rufend mit Beute. Man kann regelmäßig Bettelrufe aus der Umgebung hören und der Große hat nicht lange gezögert >> zweimal ist er ins Nest zurückgekehrt und hat sein Frühstück gierieg übernommen. Danach ein perfekter Start vom vorderen Anflugbalken!
Hier ein aktueller Zwischenbericht aus dem MAVIR-Facebook-Forum: Es scheint dem Lütten gut zu gehen und er ist offenbar auch sicher aus dem Maisfeld unter dem Strommast wieder herausgekommen...wir werden ihn bald wiedersehen, sobald der Hunger ihn durch die Lockrufe der Falkeneltern und seines Geschwisterfalkens antreiben. Lebensweisheit des Kölners: "Ett hät noch ömmer jot jejange".
Das 2. Falkenkücken ist flügge geworden
Am 18. August um 9.21 Uhr verließ das zweite Jungtier das Nest. Im Gegensatz zum vorigen Küken ist es hier eher flügge, denn es verliert nicht das Gleichgewicht, wenn es auf die Kamerabilder zurückblickt, sondern springt vom überhängenden Anflugbalken weg.
Nachdem unsere Beobachter den Abflug des Kükens signalisiert hatten, gingen unsere Kollegen zurück zum Standort und suchten die Umgebung des Strommasts ab. Glücklicherweise wurden keine verletzten Küken oder tote Federn gefunden, die auf einen Zusammenstoß oder eine Begegnung mit dem Fuchs hindeuten. Sie sahen das Küken nicht, aber sie hörten seine Stimme, die aus dem Maisfeld kam. Die Eltern umkreisten das Gebiet und suchten nach der Stelle, an der es gelandet war.
In der Zwischenzeit berichtete ein Beobachter, dass die Jungen kurz nach dem Ausfliegen, gegen 12.45 Uhr, zurückkehrten, im Nest kreisten und landeten und dann wieder weiterzogen. Unser Saker-Experte wird wieder vor Ort sein, um auch darüber zu berichten.