Nabu Calau macht weiter

Das Storchennest in Vetschau / Spreewald im Detail

Moderator: Storchenzentrum

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Storchenzentrum
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Beitrag von Storchenzentrum »

Hier der Text der Pressemittelung des NABU-Calau nach der erweiterten Vorstandssitzung:
Winfried Böhmer

Lösungen für Weißstorchzentrum der Niederlausitz gesucht

Der Vorstand des NABU-Regionalverband Calau führte am 4.8.08 eine erweiterte Leitungssitzung zur Situation des Weißstorch-Informationszentrums der Niederlausitz (WIZ) mit folgendem Ergebnis durch: Der Vorstand des NABU-Calau hält an seinem Beschluss vom 07.07.08 fest, dass Storchenzentrum als touristische Einrichtung zum Ende der Saison am 01.10.2008 zu schließen. Hauptgründe sind die Gefährdung des Brutplatzes durch Baumaßnahmen und das Fehlen einer dauerhaften fachlichen Leitung in einer Vollzeitstelle.
Seit Einrichtung des WIZ wurden der Einsatz und die fachliche Leitung einschließlich der Anleitung des Ausstellungspersonals immer von ehrenamtlichen NABU-Mitgliedern des Vorstandes übernommen. Viele Jahre war dies Herr Albrecht und gegenwärtig ist Herr Böhmer tätig. Für diese Arbeit gilt diesen beiden besonderer Dank vom Vorstand des NABU-Calau.
Die weitere Leitung des WIZ rein ehrenamtlich kann auf Dauer personell nicht mehr gesichert werden.
Die Internetpräsentation unter www.Storchennest.de und die Betreuung der Seite werden fortgesetzt. Das Haus in Vetschau bleibt Sitz des NABU-Calau.
Zum Erhalt eines Weißstorchzentrums in der Niederlausitz sollen in Kürze Gespräche mit der Stadt Vetschau, dem NABU-Landesverband und verschiedenen Interessenten für das Storchenzentrum geführt werden.

Jürgen Jentsch
Vorsitzender
su
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Beitrag von su »

This is sad news. :(
A nature center like Vetschau is so necessary to the enlightenment of us all.

Thank you Mr Bohmer for your years of hard work. :)
Konni

Beitrag von Konni »

Vielen Dank für die Pressemitteilung! Ich drücke weiter die Daumen, daß sich eine gute Lösung finden läßt, um die Ausstellung zu erhalten und auch die wertvolle Arbeit weiterzuführen, die im Storchenzentrum geleistet wird.
biggi44

Forderung

Beitrag von biggi44 »

Vielen Dank für den Beitrag mit der Pressemitteilung.

Die Begründung: „Fehlen einer dauerhaften fachlichen Leitung in einer Vollzeitstelle.“, kann ich nicht nachvollziehen, bisher ging es nebenbei und jetzt „muss“ es „Vollzeit“ werden.

Überall wird z. Z. gespart, wenn auch manchmal am falschen Ende.

Den Umfang der Arbeiten in Vetschau kann ich natürlich von hier aus nicht beurteilen, einen derartigen Anstieg des Aufwandes kann ich mir schwer vorstellen, könnte da „Teilzeit“ oder „geringfügig beschäftigt“ nicht ausreichend sein.
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Kolibri
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Re: Forderung

Beitrag von Kolibri »

Auch ich hoffe auf eine gute Lösung und danke dem Team des Storchenzentrums für seinen unermüdlichen Einsatz, wovon letztendlich auch wir profitieren konnten.
Frdl. Gruß
Kolibri
Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück.
Charles Darwin
Anette

Beitrag von Anette »

Ich glaube, das es soviele ehrenamtliche Mitarbeiter nicht gibt.
Überlegt einmal: Wenn im Nest etwas brenzelig wurde, haben hier im Forum alle geschrieben, da muß doch jemand im Storchenzentrum sein, warum sehen die das nicht.
Jeder hat erwartet, dass immer einer vor Ort ist.

Wenn man überlegt, das dieses Froum weltweit gelesen wird, frage ich mich, warum sich nicht jemand aus dem Froum ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hat. Umzug nach Vetschau und schon ist man live dabei.
Man läßt sich ausbilden, macht Lehrgänge und irgendwann darf man sogar kleine Storche beringen.

Kein geschimpfe bitte, ich weiß, ich denke immer ziemlich quer.
Ramona

Beitrag von Ramona »

lehrgänge reichen aber nicht aus, um jahrzehntelange erfahrung zu ersetzen.
biggi44

Beitrag von biggi44 »

Deinen ersten Satz verstehe
ich überhaupt nicht und

es gab Zeiten, da haben einige der
"Alten" ehrenamtliche Hilfe angeboten,
aber die wollte Herr Böhmer nicht.
Anette

Beitrag von Anette »

Ramona hat geschrieben:lehrgänge reichen aber nicht aus, um jahrzehntelange erfahrung zu ersetzen.

Mit jahrzehntelanger Erfahrung wird man aber nicht geboren. Da muß man einiges Tages anfangen sie zu erwerben.

Biggi, das wußte ich nicht. Ich wollte aber auch niemandem einen Vorwurf machen. Ich kann mir eine ehrenamtliche Tätigkeit im Moment auch nicht leisten.
Ramona

Beitrag von Ramona »

nein natürlich nicht, aber wie du selbst schon schreibst kann sich heutzutage kaum einer eine ehrenamtliche arbeit leisten. und ältere möchten meistens nicht mehr den stress. und die arbeit dort ist wahrlich kein zuckerschlecken.
dann hätte schon jemand eine zeitlang mit winfried mitlaufen müssen, um sozusagen angelernt zu werden, das wollte aber keiner...
Storchenzentrum
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Beitrag von Storchenzentrum »

Drei Aufgaben sind im Storchenzentrum zu leisten:

1. Koordination des Storchenschutzes in der Niederlausitz mit den 330 Brutpaaren
2. Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung
3. Internetpräsentation

Die wichtigste Voraussetzungen für das Storchenzentrum ist, dass hier Störche brüten. Wenn das nicht gegeben ist fällt Punkt 3. aus und für 2. fehlen die Störche zur Anschauung.
Durch die von der Stadt Vetschau auf den Weg gebrachte Bebauung in allernächste Nähe wird aber die Wahrscheinlichkeit, dass hier Störche brüten erheblich verschlechtert. Sollen wir als NABU so lange warten, bis dieser Fall eintritt? Oder sind wir im Intersse des Storchenschutzes in der Niederlausitz nicht zum Handeln gezwungen?
Die Frage mit der hauptamtlichen Stelle ist schnell beantwortet, wenn man die Stunden mit steigender Tendenz zusammenzählt, die wir im Jahr bis jetzt ehrenamtlich aufbringen. Neben dem genannten Fakten kommt hinzu, dass wir anfangs ABM-Stellen für mehrere Jahre besetzen konnten, seit einigen Jahren nur noch für jeweils 6 Monate bei wechseltem Personen. Vor zwei Jahren musste auch die Naturwacht ihren Stützpunkt im Storchenzentrum schließen. Die Naturwächter standen für Fachfragen immer zusätzlich zur Verfügung.

grüße ganz herzlich, Winfried
biggi44

Beitrag von biggi44 »

Werter Herr Böhmer,

Ihre 1. Frage, vom 09.08.08 14:12 Uhr, möchte ich, aus meiner Sicht, mit einem klaren JA beantworten, denn kein Mensch kann heute verbindlich sagen, wie die Störche sich 2009 und ff. verhalten werden. Einige der „alten“ Storchengucker haben darauf hingewiesen wie stur Störche bei der „Horsttreue“ sein können und ich kenne Storchenhorste, da sieht das Nahrungsangebot auf den ersten Blick auch nicht rosig aus. Die Störche ziehen trotzdem 1 – 2 Junge im Jahr groß. Für mich ist ein offenes Infozentrum ohne Störche besser, als Vetschau ohne IZ. Konni schreibt u. a.: „aber die Nisthilfe in Vetschau wurde nicht zum Zweck aufgebaut, Störchen ein Angebot zu machen, sondern sollte lediglich zu Demonstrationszwecken dienen.“. Den Wahrheitsgehalt kenne ich nicht, genau so wenig wie das 1. Konzept des IZ.

Frage 2. kann ich nicht konkret beantworten, da sie ziemlich unklar formuliert ist, aber wir sollten täglich für die Interessen der Umwelt einstehen.

In der Antwort zur „Vollzeitstelle“ fehlt mir ein bisschen die Klarheit und Logik. Es sind niemals alle Wünsche erfüllbar, siehe Tarifparteien und Streik. Das ganze Leben ist ein Kompromiss.

Ist eine kompetente Kraft auf dem örtlichen Arbeitsmarkt vorhanden für die Vollzeitstelle? Sonst ist es wie der „Streit ums Bärenfell bevor der Bär erlegt wurde“.

Mit freundlichem Gruß
Martin

Keine Rettung für Storchenzentrum in Vetschau

Beitrag von Martin »

Keine Rettung für Storchenzentrum in Vetschau

Calau. Es bleibt dabei: Zum Ende der Saison, am 1. Oktober, wird das Weißstorchzentrum der Niederlausitz in Vetschau mit dem touristischen Info-Punkt der Stadt geschlossen. Das hat der Vorstand des Regionalverbandes Calau des Naturschutzbundes (Nabu) bei einer erweiterten Sitzung beschlossen.

Hauptgründe seien die Gefährdung des Brutplatzes durch Baumaßnahmen und das Fehlen einer dauerhaften fachlichen Leitung in einer Vollzeitstelle . Jetzt soll dem Vereinsvorsitzenden Jürgen Jentsch zufolge nach Wegen gesucht werden, wie und wo dieses Zentrum weitergeführt werden kann.
Denn sein Bekanntheitsgrad durch www.storchennest.de, so Projektleiter Winfried Böhmer, ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits freue man sich über Anfragen zu den Störchen und zu Möglichkeiten ihres Schutzes aus ganz Deutschland, andererseits erhöhe sich der Arbeitsaufwand um ein Vielfaches und sei ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen.
Solange das Weißstorchzentrum besteht, seien sämtliche Arbeiten einschließlich der Anleitung des Ausstellungspersonals stets durch ehrenamtliche Nabu-Mitglieder übernommen worden. Viele Jahre war dies nach Angaben von Jürgen Jentsch Wolfgang Albrecht, derzeit ist Winfried Böhmer tätig.

Dies sei so in der Zukunft nicht mehr zu stemmen. Zum Erhalt eines Weißstorchzentrums in der Niederlausitz sollen in Kürze Gespräche mit der Stadt Vetschau, dem Nabu-Landesverband und verschiedenen Interessenten für das Storchenzentrum geführt werden , heißt es in einer Mitteilung des Vorstandes. Derweil würden die Internetpräsentation unter www.storchennest.de weitergeführt und die Seite auch betreut. Das Haus in der Drebkauer Straße bleibe Sitz des Nabu Calau.
Einen weiteren Unsicherheitsfaktor sehen sowohl Jürgen Jentsch als auch Projektleiter Winfried Böhmer in der Horstwahl der Störche. Es müsse damit gerechnet werden, dass der Horst am Weißstorchzentrum in Vetschau einmal unbesetzt bleibt, weil der Standort doch ungewöhnlich sei. Wenn hier keine Störche mehr brüten, hat sich das mit dem Storchenzentrum quasi erledigt , so die Einschätzung Böhmers.

Jedes Jahr werde gehofft, es mögen sich doch wieder Störche an diesem Standort einfinden. Denn die begrenzten Nahrungsbiotope böten nicht die besten Bedingungen. Deshalb sei alles zu unterlassen, was den Brutplatz gefährde. Umso unverständlicher sei es laut der Pressemitteilung für den Nabu, wenn in der Nähe des Brutplatzes gebaut werde. Jetzt müsse an einer dauerhaften Lösung für ein Storchenzentrum der Niederlausitz gearbeitet werden, damit den noch 330 Brutpaaren die notwendige Aufmerksamkeit zukomme, so Böhmer.

Quelle: http://www.lr-online.de/regionen/spreew ... ,2132154,1
Pitti
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Beitrag von Pitti »

Danke Martin für den Artikel!

Ich denke auch, wenn die Störche nicht mehr kommen, oder der Bruterfolg ausbleibt, dann hat das Weißstorchinformationszentrum Vetschau keine Existenzgrundlage mehr.
Es werden Spenden, die aufgrund der Webcambilder fließen, ausbleiben und auch vor Ort wird weniger Interesse bestehen.
Winfried Böhmer, ich wollte es selbst kaum glauben, ist rein weg nur ehrenamtlich tätig!
Es ist seine Freizeit, sein Leben, das er dort investiert, gemeinsam mit anderen Enthusiasten.
Ich musste heute erfahren, dass auch im Norden Deutschlands (Schaalsee) wieder am Naturschutz gespart werden soll. Wen verwundert es da, dass jemand, der jahrelang engagiert sein Herzblut einsetzt, keine Kraft mehr hat?
Ich hoffe und wünsche, dass die Vetschauer Störche kommen, damit auch weiterhin Mittel, z.b. durch unsere Spenden, bereitgestellt werden, um für den Lebensraum der Weißstörche etwas zu tun. Ohne ihre Popularität sieht es verdammt schlecht für den Weißstorchschutz in der Niederlausitz aus. Das ist auch meine Meinung.
Eine große Chance, junge Menschen zu motivieren, sich selbst für Natur und Umwelt, insbesondere für den Weißstorch, aber auch für Seeadler und co. einzusetzen, geht mit dem öffentlichen und touristisch populären WIZ (blöde Abkürzung, aber naja, ok) verloren!
Von dieser Internetplattform gingen die Strahlen in alle Welt! Hier haben irgendwie alle Webcams und Foren ihr Vorbild, bzw. ihre Basis oder auch die Idee gefunden.
Ich verspreche hiermit, dass ich weiterhin, wenn auch nur sporadisch und im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten, den NABU Calau - Weißstorchschutz unterstützen werde!
Zähne hoch, Kopf zusammenbeißen; Ohren steif halten, wie ein Dackel!
pedie21

Unsere Störche

Beitrag von pedie21 »

Es muß doch eine Möglichkeit geben,unseren Störchen auch im nächstem Jahr eine vernüftige Unterkunft anbieten zu können.Im Interesse unserer Störche und dem von vielen Besuchern,sollten sich die Verantwortlichen noch einmal zusammensetzen und nach einer vernünftigen Lösung suchen.
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