Schwarzstorch Estland
Moderator: Storchenzentrum
Das Schwarzstorchen-Tagebuch 2007
Die Überschrift vom obigen Eintrag paßt natürlich nicht zum Eintrag selbst.
Ich bin dabei, das Tagebuch der estnischen Schwarzstörche des Vorjahres aus dem Englischen für Ornithologen-Freunde zu übersetzen, die es leider nicht selbst lesen können. Etwa ein Drittel ist bereits fertig: jeweils links der englische Text und rechts der deutsche.
Ich suche jemanden, der sich der Übersetzung noch mal zur Feinabstimmung annimmt sowie einen Platz, wo man diesen langen Text dann zugänglich machen kann (samt der Fotos). Denn es kommen doch viele Details zur Sprache, die für alle an Schwarzstörchen interessierten, wenn sie es nicht damals aktuell mitverfolgt haben, viel neues enthalten.
Wer macht mit?
Würde mich freuen über Antwort, es hat keine Eile, ich werde ohnehin noch etwas Zeit für die Fertigstellung benötigen.
Herzlichst Leonia
Ich bin dabei, das Tagebuch der estnischen Schwarzstörche des Vorjahres aus dem Englischen für Ornithologen-Freunde zu übersetzen, die es leider nicht selbst lesen können. Etwa ein Drittel ist bereits fertig: jeweils links der englische Text und rechts der deutsche.
Ich suche jemanden, der sich der Übersetzung noch mal zur Feinabstimmung annimmt sowie einen Platz, wo man diesen langen Text dann zugänglich machen kann (samt der Fotos). Denn es kommen doch viele Details zur Sprache, die für alle an Schwarzstörchen interessierten, wenn sie es nicht damals aktuell mitverfolgt haben, viel neues enthalten.
Wer macht mit?
Würde mich freuen über Antwort, es hat keine Eile, ich werde ohnehin noch etwas Zeit für die Fertigstellung benötigen.
Herzlichst Leonia
Guten Abend und herzlich Willkommen Leonia.
Vielen Dank für deine ausführlichen Einträge.
Deine Pläne klingen sehr interessant und wenn ich dir helfen oder dich unterstützen kann, würde ich das gerne tun soweit es mir möglich ist.
Ich sage nur gleich dazu, dass ich mich mit der Webspace Technik z.B. nicht auskenne.
Aber das Thema Schwarzstörche verdient mehr Aufmerksamkeit.
Vielen Dank für deine ausführlichen Einträge.
Deine Pläne klingen sehr interessant und wenn ich dir helfen oder dich unterstützen kann, würde ich das gerne tun soweit es mir möglich ist.
Ich sage nur gleich dazu, dass ich mich mit der Webspace Technik z.B. nicht auskenne.
Aber das Thema Schwarzstörche verdient mehr Aufmerksamkeit.
Schwarzstorch Migration (15. Oktober)
Übermittelt vom Adlerclub am 15. Oktober 2008 - -13:24 Uhr
Text und Bilder: Urmas Sellis
Karte: Google
http://www.looduskalender.ee/en/node/1701

Der 15. Oktober ist der Stichtag für den Start des Zuges der estnischen Schelladler.
Dabei haben unsere Schwarzstörche zu dieser Zeit fast ihr Reiseziel erreicht.
Ihre Zugrouten sind in der folgenden Karte eingetragen.
Link zu GOOGLE MAPS
Situationsbericht über die Reise der Schwarzstörche
Jungvögel
Mid, die Tochter von Donna und Padis, aufgezogen im Webcam Nest. Unterernährt.
Höchstwahrscheinlich ums Leben gekommen in Weißrussland Anfang September.
Raivos Sohn, geschlüpft im südlichen Teil von Lääne-Virumaa (Bezirk in Nordestland).
Dort im Nest gab es viel Futter. Er flog zu Anfang nach Russland,
kehrte aber wieder um und wurde Beute eines Seeadlers im Lahemaa National Park, nahe der Stadt Vihula.
Priidus Sohn, der häufig beobachtete Sohn des Paares von der Insel Saaremaa, Piia und Priidu.
Ebenfalls guter Ernährungszustand.
Kam in der Wüste von Saudi Arabien ums Leben.
Oss' Sohn, der zuletzt besenderte Storch (12. August) aus Raplamaa, Westestland.
Sein Vater Oss trägt den gleichen Sender. Der Jungstorch war in relativ schlechtem Ernährungszustand.
Er startete seinen Zug in nördliche Richtung und erreichte die Bucht von Finland bei Sirgala,
wo er sich verletzte (entweder bei der Landung oder an einer Leitung verletzt)
Er überwintert in einer Pflegestation in Nigula.
Den Bruder von Oss' Sohn verschlug es nach Finnland.
Wir werden in der Fortsetzung über die Situation der Altvögel berichten.
Übermittelt vom Adlerclub am 15. Oktober 2008 - -13:24 Uhr
Text und Bilder: Urmas Sellis
Karte: Google
http://www.looduskalender.ee/en/node/1701

Der 15. Oktober ist der Stichtag für den Start des Zuges der estnischen Schelladler.
Dabei haben unsere Schwarzstörche zu dieser Zeit fast ihr Reiseziel erreicht.
Ihre Zugrouten sind in der folgenden Karte eingetragen.
Link zu GOOGLE MAPS
Situationsbericht über die Reise der Schwarzstörche
Jungvögel
Mid, die Tochter von Donna und Padis, aufgezogen im Webcam Nest. Unterernährt.
Höchstwahrscheinlich ums Leben gekommen in Weißrussland Anfang September.
Raivos Sohn, geschlüpft im südlichen Teil von Lääne-Virumaa (Bezirk in Nordestland).
Dort im Nest gab es viel Futter. Er flog zu Anfang nach Russland,
kehrte aber wieder um und wurde Beute eines Seeadlers im Lahemaa National Park, nahe der Stadt Vihula.
Priidus Sohn, der häufig beobachtete Sohn des Paares von der Insel Saaremaa, Piia und Priidu.
Ebenfalls guter Ernährungszustand.
Kam in der Wüste von Saudi Arabien ums Leben.
Oss' Sohn, der zuletzt besenderte Storch (12. August) aus Raplamaa, Westestland.
Sein Vater Oss trägt den gleichen Sender. Der Jungstorch war in relativ schlechtem Ernährungszustand.
Er startete seinen Zug in nördliche Richtung und erreichte die Bucht von Finland bei Sirgala,
wo er sich verletzte (entweder bei der Landung oder an einer Leitung verletzt)
Er überwintert in einer Pflegestation in Nigula.
Den Bruder von Oss' Sohn verschlug es nach Finnland.
Wir werden in der Fortsetzung über die Situation der Altvögel berichten.
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Danke für die Nachrichten, Doris! So traurig sie diesmal auch sind, finde ich es doch ausgesprochen interessant, auch nach dem Ausfliegen weiterverfolgen zu können, was aus den Jungstörchen geworden ist. So bekommt man mal eine Ahnung davon, wie hoch die Verluste sind, nachdem die Zeit im Nest überstanden ist. 

Danke Tina und Konni.
Mich interessiert dieses Thema auch sehr und ich finde, man kann auch viel daraus lernen.
Hier habe ich einen Artikel, der zwar nicht Störche, sondern Adler betrifft.
Aber da es ja auch Informationen vom Adlerdlub sind, trage ich es mal hier ein. Ich denke, es passt schon.
Junge Schelladler
Übermittelt vom Adlerclub am 16. Oktober 2008 - 12:57 Uhr
http://www.looduskalender.ee/en/node/1708

Der junge Schelladler Tönn bevor er den Sender erhielt.
Anfang August wurden zwei Jungadler besendert. Einer der Jungvögel stammt aus dem Bezirk Tatu, Südestland und dieses Jungtier ist ein Nachkomme aus einer "Mischehe" von Schreiadler und Schelladler. Unglücklicherweise starb der Jungvogel bei einem Unfall an einer Stromleitung nur ein paar Wochen, nachdem er fliegen lernte.
Der zweite besenderte Jungadler stammt aus dem Bezirk Läänemaa, Westestland und er erhielt den Namen Tönn. (Das obige Bild) Tönn begann seinen Zug Richtung Süden am 25. September und ist nun in Deutschland eingetroffen.Tönn wurde von Vogelbeobachtern in Deutschland große Beachtung geschenkt, da Schelladler bisher in Deutschland kaum beobachtet wurden.
Link zu GOOGLE MAPS
Am Morgen des 14. Oktober rastete Tönn auf einem bewaldeten Abhang nahe Burg Scharfenstein. Im Hintergrund ist der Wald, wo Tönn rastete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schar ... rzgebirge)

Foto: Thuarek, fotografiert aus südlicher Richtung.
Tönn wurde eine DNS Probe entnommen. Nach Tests werden wir wissen, ob er ein reinerbiger Schelladler ist, oder ob unter seinen Vorfahren Schreiadler sind.
Mich interessiert dieses Thema auch sehr und ich finde, man kann auch viel daraus lernen.
Hier habe ich einen Artikel, der zwar nicht Störche, sondern Adler betrifft.
Aber da es ja auch Informationen vom Adlerdlub sind, trage ich es mal hier ein. Ich denke, es passt schon.

Junge Schelladler
Übermittelt vom Adlerclub am 16. Oktober 2008 - 12:57 Uhr
http://www.looduskalender.ee/en/node/1708

Der junge Schelladler Tönn bevor er den Sender erhielt.
Anfang August wurden zwei Jungadler besendert. Einer der Jungvögel stammt aus dem Bezirk Tatu, Südestland und dieses Jungtier ist ein Nachkomme aus einer "Mischehe" von Schreiadler und Schelladler. Unglücklicherweise starb der Jungvogel bei einem Unfall an einer Stromleitung nur ein paar Wochen, nachdem er fliegen lernte.
Der zweite besenderte Jungadler stammt aus dem Bezirk Läänemaa, Westestland und er erhielt den Namen Tönn. (Das obige Bild) Tönn begann seinen Zug Richtung Süden am 25. September und ist nun in Deutschland eingetroffen.Tönn wurde von Vogelbeobachtern in Deutschland große Beachtung geschenkt, da Schelladler bisher in Deutschland kaum beobachtet wurden.
Link zu GOOGLE MAPS
Am Morgen des 14. Oktober rastete Tönn auf einem bewaldeten Abhang nahe Burg Scharfenstein. Im Hintergrund ist der Wald, wo Tönn rastete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schar ... rzgebirge)

Foto: Thuarek, fotografiert aus südlicher Richtung.
Tönn wurde eine DNS Probe entnommen. Nach Tests werden wir wissen, ob er ein reinerbiger Schelladler ist, oder ob unter seinen Vorfahren Schreiadler sind.
Hier ein Zeitungsartikel über die Beringung junger Schwarzstörche in der Rrön:
Junge Schwarzstörche wurden beringt
RHÖN „Der Schwarzstorch ist europaweit vom Aussterben bedroht. Auch in der Rhön sind die äußerst scheuen Vögel seltener geworden“, stellt Ewald Sauer vom Biosphärenreservat Rhön fest.
Hier gehts weiter:
http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/r ... 879,709047
Junge Schwarzstörche wurden beringt
RHÖN „Der Schwarzstorch ist europaweit vom Aussterben bedroht. Auch in der Rhön sind die äußerst scheuen Vögel seltener geworden“, stellt Ewald Sauer vom Biosphärenreservat Rhön fest.
Hier gehts weiter:
http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/r ... 879,709047
Auf der Suche nach Mid in Weißrussland
Übermittelt vom Adlerclub am 20.Oktober 2008 - 23:07 Uhr
Text : Urmas Sellis
Fotos : Valeri Dombrowski und Urmas Sellis
Karte : Google
http://www.looduskalender.ee/en/node/1742
Der Adlerfreund aus Weißrussland Valeri Dombrowski und ich entschieden uns am vergangenen Wochenende nach Miss Mid zu suchen. Weil die letzten Signale des Senders ungenau waren, wussten wir nicht, ob wir überhaupt etwas finden würden. Die meiste Zeit streiften wir dort herum, von wo wir Signale am 2. September bekamen, in der Nähe hoher Strommasten:

Je später es wurde, desto vergeblicher wurde unsere Suche.
Bevor wir uns auf die Suche machten, baten wir den Hersteller des Senders, Microwave Inc.,uns manuell die ungefähre Position des Senders zu berechnen. Der Computer war dazu nicht fähig.
Diese Angaben wurden der Karte und den letzten GPS Daten vom 30. August hinzu gefügt.
Wir bewegten uns nun 3,5 Kilometer in diese Richtung weiter. Als wir den Koordinaten folgten, fanden wir ein Weizenfeld mit einem weiteren Strommast.

Aber hier konnten wir keine Signale empfangen. Wir diskutierten darüber, dass die Geräusche von Spechten im Wald ähnlich den Signalen sind, auf die wir warteten und liefen zurück zum Wagen. Auf halbem Wege dachte ich, dass ich etwas gehört habe und Valeri stimmte zu. (Nach einem Tag konzentrierter Suche, kann der Verstand einem auch mal einen Streich spielen...) Wir kletterten auf einen Heuhaufen in der Nähe.:

Und von dort aus konnten wir ein klares Signal empfangen. Valeri bei der Peilung übers Feld:

Wir waren auf dem richtigen Weg, doch wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Vierhundert Meter weiter kam das Signal von hinten, so musste das Signal vom Feld kommen. Wir folgten den stärker werdenden Signalen und waren schon dabei, den Spaten zu holen, da das Signal anzeigte, dass der Sender aus einem Umkreis von einem Meter kam. Aber Valeri bemerkte etwas in der Erde und zog den Sender aus dem Schlamm.

Ein Traktor ist darüber gefahren und hat den Sender in die Erde gedrückt.
Die suche wurde durch diesen kleinen, schwarzen Assistenten unterstützt, glücklicherweise wurden die Batterien nicht müde bevor seine Arbeit getan war.

Wir dankten unserem Glück und fuhren im Dunkeln zurück nach Minsk, Valeris Heimat.
Auf der Karte kann man unsere Reise vom Samstag verfolgen.
Link zu GOOGLE Maps
Es ist schwierig zu sagen, was geschehen ist, aber die wahrscheinlichste Version ist dies hier:
Am 30. August landete Mid auf dem Strommast, verlor das Gleichgewicht und bekam einen elektrischen Schlag. Im Großen und Ganzen ist diese Art Strommast nicht sehr gefährlich, aber in speziellen Situationen is te möglich, einen Schlag zu bekommen. Ein Fuchs kannn Mid gefunden haben und den Sender ein paar hundert Meter auf das Feld verschleppt haben. Durch Feldarbeiten wie Aussaat und pflügen wurde der Sender in die Erde gedrückt und vom Traktor überfahren. Normalerweise hätten die verschmutzten Solarzellen kein Licht und keine Energie bekommen. Gücklicherweise funktionierte noch der Radiosender. Beide Antennen waren verbogen und im Schlamm, so war das Signal sehr schwach. Heute wurde klar, dass der GPS Sender noch funktionierte. Und bald werden wir wissen, wie genau er ist.
Nun sind alle 4 besenderten Störche der natürlichen Auslese zum Opfer gefallen. Auf die gleiche Weise haben wir die Hälfte unsere jungen Adler verloren. Aber auf keine andere Weise hätten wir die Möglichkeit gehabt von und über diese Vögel zu lernen.
Übermittelt vom Adlerclub am 20.Oktober 2008 - 23:07 Uhr
Text : Urmas Sellis
Fotos : Valeri Dombrowski und Urmas Sellis
Karte : Google
http://www.looduskalender.ee/en/node/1742
Der Adlerfreund aus Weißrussland Valeri Dombrowski und ich entschieden uns am vergangenen Wochenende nach Miss Mid zu suchen. Weil die letzten Signale des Senders ungenau waren, wussten wir nicht, ob wir überhaupt etwas finden würden. Die meiste Zeit streiften wir dort herum, von wo wir Signale am 2. September bekamen, in der Nähe hoher Strommasten:

Je später es wurde, desto vergeblicher wurde unsere Suche.
Bevor wir uns auf die Suche machten, baten wir den Hersteller des Senders, Microwave Inc.,uns manuell die ungefähre Position des Senders zu berechnen. Der Computer war dazu nicht fähig.
Diese Angaben wurden der Karte und den letzten GPS Daten vom 30. August hinzu gefügt.
Wir bewegten uns nun 3,5 Kilometer in diese Richtung weiter. Als wir den Koordinaten folgten, fanden wir ein Weizenfeld mit einem weiteren Strommast.

Aber hier konnten wir keine Signale empfangen. Wir diskutierten darüber, dass die Geräusche von Spechten im Wald ähnlich den Signalen sind, auf die wir warteten und liefen zurück zum Wagen. Auf halbem Wege dachte ich, dass ich etwas gehört habe und Valeri stimmte zu. (Nach einem Tag konzentrierter Suche, kann der Verstand einem auch mal einen Streich spielen...) Wir kletterten auf einen Heuhaufen in der Nähe.:

Und von dort aus konnten wir ein klares Signal empfangen. Valeri bei der Peilung übers Feld:

Wir waren auf dem richtigen Weg, doch wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Vierhundert Meter weiter kam das Signal von hinten, so musste das Signal vom Feld kommen. Wir folgten den stärker werdenden Signalen und waren schon dabei, den Spaten zu holen, da das Signal anzeigte, dass der Sender aus einem Umkreis von einem Meter kam. Aber Valeri bemerkte etwas in der Erde und zog den Sender aus dem Schlamm.

Ein Traktor ist darüber gefahren und hat den Sender in die Erde gedrückt.
Die suche wurde durch diesen kleinen, schwarzen Assistenten unterstützt, glücklicherweise wurden die Batterien nicht müde bevor seine Arbeit getan war.

Wir dankten unserem Glück und fuhren im Dunkeln zurück nach Minsk, Valeris Heimat.
Auf der Karte kann man unsere Reise vom Samstag verfolgen.
Link zu GOOGLE Maps
Es ist schwierig zu sagen, was geschehen ist, aber die wahrscheinlichste Version ist dies hier:
Am 30. August landete Mid auf dem Strommast, verlor das Gleichgewicht und bekam einen elektrischen Schlag. Im Großen und Ganzen ist diese Art Strommast nicht sehr gefährlich, aber in speziellen Situationen is te möglich, einen Schlag zu bekommen. Ein Fuchs kannn Mid gefunden haben und den Sender ein paar hundert Meter auf das Feld verschleppt haben. Durch Feldarbeiten wie Aussaat und pflügen wurde der Sender in die Erde gedrückt und vom Traktor überfahren. Normalerweise hätten die verschmutzten Solarzellen kein Licht und keine Energie bekommen. Gücklicherweise funktionierte noch der Radiosender. Beide Antennen waren verbogen und im Schlamm, so war das Signal sehr schwach. Heute wurde klar, dass der GPS Sender noch funktionierte. Und bald werden wir wissen, wie genau er ist.
Nun sind alle 4 besenderten Störche der natürlichen Auslese zum Opfer gefallen. Auf die gleiche Weise haben wir die Hälfte unsere jungen Adler verloren. Aber auf keine andere Weise hätten wir die Möglichkeit gehabt von und über diese Vögel zu lernen.
Nochmal zu dem jungen Schelladler:
Tönn in Deutschland
Übermittelt vom Adlerclub am 21. Oktober 2008 - 15:59
Text Urmas Sellis
Karte Google Maps
http://www.looduskalender.ee/en/node/1749
Vor ein paar Tagen bekamen wir Daten vom Schelladler Tönn.
Er befindet sich im Moment auf Entdeckungsreise in den südlichen Bundesstaaten von Deutschland.
Sonntag nach dem Mittagessen hielt er sich in Bayern und an der Grenze zu Baden-Württemberg auf, die er auch überquerte.
Auf jeden Fall flog er um 16 Uhr Ortszeit (14 Uhr GMT) in der Gegend von Hemmersheim herum.

Hemmersheim aus östlicher Richtung (Internet photo)
Die Landschaft dort ist hügelig und baumlos ohne nennenswerte Wälder. Glücklicherweise gibt es dort einige Bäume auf denen er rasten kann. Hoffentlich gibt es dort genug Nahrung damit er Energie bekommt für seinen Zug bekommt.
Tönn verbrachte Samstag Nacht und Sonntag Morgen am Stadtrand von Bamberg. Wir wissen nicht, ob er die Militärbasis besuchte um den dort stationierten amerikanischen Soldaten seinen Rucksack vorzuführen.
Auf jeden Fall wird Tönn seinen Herbstzug weiter fortsetzen und wir warten mit großem Interesse darauf, wohin es ihn am Ende verschlägt.
Ihr könnt seine letzten Positionen auf der Karte sehen.
Wenn ihr auf die Punkte klickt, seht ihr Reisehöhe, Geschwindigkeit und Winkel.
Dann habt ihr eine Vorstellung, wohin es Tönn verschlägt.
Link zu GOOGLE MAPS
Tönn in Deutschland
Übermittelt vom Adlerclub am 21. Oktober 2008 - 15:59
Text Urmas Sellis
Karte Google Maps
http://www.looduskalender.ee/en/node/1749
Vor ein paar Tagen bekamen wir Daten vom Schelladler Tönn.
Er befindet sich im Moment auf Entdeckungsreise in den südlichen Bundesstaaten von Deutschland.
Sonntag nach dem Mittagessen hielt er sich in Bayern und an der Grenze zu Baden-Württemberg auf, die er auch überquerte.
Auf jeden Fall flog er um 16 Uhr Ortszeit (14 Uhr GMT) in der Gegend von Hemmersheim herum.

Hemmersheim aus östlicher Richtung (Internet photo)
Die Landschaft dort ist hügelig und baumlos ohne nennenswerte Wälder. Glücklicherweise gibt es dort einige Bäume auf denen er rasten kann. Hoffentlich gibt es dort genug Nahrung damit er Energie bekommt für seinen Zug bekommt.
Tönn verbrachte Samstag Nacht und Sonntag Morgen am Stadtrand von Bamberg. Wir wissen nicht, ob er die Militärbasis besuchte um den dort stationierten amerikanischen Soldaten seinen Rucksack vorzuführen.
Auf jeden Fall wird Tönn seinen Herbstzug weiter fortsetzen und wir warten mit großem Interesse darauf, wohin es ihn am Ende verschlägt.
Ihr könnt seine letzten Positionen auf der Karte sehen.
Wenn ihr auf die Punkte klickt, seht ihr Reisehöhe, Geschwindigkeit und Winkel.
Dann habt ihr eine Vorstellung, wohin es Tönn verschlägt.
Link zu GOOGLE MAPS
Das Rätsel der jungen Störche
Liebe Doris,
Du warst schneller mit der Übersetzung ':lol:'
Ich würde gern unsere Gedanken über die seltsamen Flugrouten der jungen besenderten Störche hier wiedergeben und hoffe, Du hast nichts dagegen. Wir hatten uns beide gewundert, daß sie so wenig zielstrebig gen Süden flogen und überlegt, was dafür der Grund gewesen sein könnte. In Betracht kamen das Gewicht der Transmitter, die Transmitter evtl. auch selbst, aber auch, daß es stets die kräftigsten aus dem Gelege gewesen waren, die den Sender erhielten. Ich hatte die These aufgebracht, es könnten die neugierigsten und draufgängerischsten gewesen sein, die zuerst schlüpfen, das meiste Futter ergattern, demzufolge die kräftigsten sind und die dann auf eigene Faust losziehen und dabei möglichweise ganz allein auf sich gestellt sind. Du hattest erwähnt, daß ja Schwarzstörche per se Einzelgänger sind und erwähntest ein Forschungsergebnis, wonach die ersten geschlüpften Küken den höchsten Testosteronwert haben, und die die später schlüpfen niedrigere. Viel weiter waren wir nicht gekommen, aber ich fand das sehr faszinierende Überlegungen.
Herzlichst Leonia
Du warst schneller mit der Übersetzung ':lol:'
Ich würde gern unsere Gedanken über die seltsamen Flugrouten der jungen besenderten Störche hier wiedergeben und hoffe, Du hast nichts dagegen. Wir hatten uns beide gewundert, daß sie so wenig zielstrebig gen Süden flogen und überlegt, was dafür der Grund gewesen sein könnte. In Betracht kamen das Gewicht der Transmitter, die Transmitter evtl. auch selbst, aber auch, daß es stets die kräftigsten aus dem Gelege gewesen waren, die den Sender erhielten. Ich hatte die These aufgebracht, es könnten die neugierigsten und draufgängerischsten gewesen sein, die zuerst schlüpfen, das meiste Futter ergattern, demzufolge die kräftigsten sind und die dann auf eigene Faust losziehen und dabei möglichweise ganz allein auf sich gestellt sind. Du hattest erwähnt, daß ja Schwarzstörche per se Einzelgänger sind und erwähntest ein Forschungsergebnis, wonach die ersten geschlüpften Küken den höchsten Testosteronwert haben, und die die später schlüpfen niedrigere. Viel weiter waren wir nicht gekommen, aber ich fand das sehr faszinierende Überlegungen.
Herzlichst Leonia
Die vielen Gefahren für das Leben der Jungstörche
Liebe Schwarzstorchen-Fans,
im Hancock Wildlife Channel wurde das Thema der hohen Todesrate der jungen Störche diskutiert. Carsten Rohde, der das hier bereits angesprochene Fachbuch mitverfaßt hatte, hat auf die entsprechenden Fragen folgende Überlegungen übermittelt, die ich auch hier weitergeben darf. Auf die Wiedergabe der Bilder habe ich verzichtet, zum einen, weil sie teilweise hart sind, zum anderen, weil ich technische Probleme mit der Übermittlung habe (Modem):
Carsten schreibt:
Und da sind wir doch gleich bei dem von Dir angesprochenen Thema über statistisch abgesicherte Werte zur Todesrate von Jungstörchen im 1. cy.
Es gibt leider keine abgesicherten Untersuchungen - woher auch. Wir können z.B. nicht alle Jungvögel besendern....
Dennoch kann und wird die Farbberingung + Besenderung im Laufe der nächsten Jahre noch einige interessante Ergebnisse vorzeigen.
Dramatisch sind natürlich die Beispiele von den Störchen aus Estland (von 5 Jungstörchen ist nur noch einer im "Plan").
Wir alle wissen, dass die Gefahren bereits im Umfeld des Brutplatzes während des Wegzuges lauern. Freileitungsanflüge, Stromschlag gehören leider bei Jungstörchen zur Tagesordnung. Aber auch andere Ursachen, die wir nicht immer gleich deuten können, scheinen nicht selten aufzutauchen.
In diesem Jahr habe ich 63 Jungstörche beringt - davon 36 in M-V.
Von diesen 36 Jungstörchen liegen mir bis heute bereits 3 Fälle vor, wo es die Jungstörche auf dem Wegzug im Radius von 100 km bereits nicht geschafft haben. Davon liegen 2 Anflüge (wohl Freileitung, einer davon aus dem abgebildeten Eichennest) und ein unklarer Fall vor. Unklar deshalb, da der Vogel am Waldrand tot aufgefunden wurde (keine Unterernährung, kein Anflugopfer) - ich habe den Vogel nach Berlin eingeschickt. Ich vermute eine Vergiftung (leider schwer nachzuweisen) oder sogar (würden wir noch nachweisen können) Opfer eines "Jägers". Aber man muss natürlich erst auf das Ergebnis warten und sollte nicht voreilig Vermutungen aufstellen. Vor allem sehr verdächtig, dass der Finder zuvor noch in der Nähe einen toten Bussard entdeckt hat. Leider habe ich die Info zu spät erhalten - sonst hätte ich den Bussard gleich mit einbezogen.
Also bereits 8 % Abgang nur unweit der Nistplätze in M-V, die wir visuell durch die Farbberingung sofort erkannt haben. Unberechenbar ist die Dunkelziffer - ich schätze aber aufgrund langjähriger Erfahrungen, dass die Todesrate in M-V bei Jungvögel im Sektor von 100 km um den Horst bereits bei ca. 15-20 % liegen wird. In anderen Regionen mit unterschiedlichen Strukturen (siehe Mittelgebirgsräume mit Seitentälern und gefährlichen Mittelspannungsleitungen) kann dieser Wert z.T. noch höher liegen. Auch wenn bisher nur ein Fall eines Opfer an einer Windenergieanlage vorliegt (Hessen), gibt es hier m.E. eine nicht unwesentliche Dunkelziffer. Es gibt ja regelrechte Bollwerkstrukturen, die genau auf den Zugrouten (aber auch schon im Umfeld des Brutplatzes) liegen.
Anschließend kann ich sehr gute Hinweise für leider beachtliche Todesraten aus Israel liefern. Hier stehen Freileitungsanflüge, Stromschlag, Vergiftungen, Abschüsse und Netzopfer (Netze über den Fischteichen) zum traurigen Tagesgeschäft.
Nach meinen neuen Berechnungen ziehen dort auf dem Wegzug inzwischen 20.-22.000 Schwarzstörche durch!
Also, wenn ich mir die Gefahrenquellen dort betrachte, meine eigenen Funde und gesammelten Erfahrungen aus den Vorjahren mit einbeziehe und zusätzlich bedenke, dass die Israelis dort keine systematische Untersuchungen durchführen (wen interessiert schon der Stromtod ) - gehe ich jährlich von mind. 250-300 Störchen (vorrangig Weißstörche) aus (Pelikane und Greife nicht mit einbezogen). An der Küstenregion passiert ja auch viel Mist!
Besonders die abendlichen Einflüge von 20.-50.000 Weißstörchen im August im Beit Shean Valley haben es in sich. Die Störche fliegen z.T. in der Dämmerung die Gebiete an und suchen sich sämtliche Plätze aus. Auch findet man dann nur einen geringen Teil (viele Raubsäuger).
Hier ist ein sehr großes Defizit aufzuarbeiten. Es ist eigentlich nicht zu verstehen, wie seit Jahren in Israel die Gefahrenquellen nicht entschärft werden. Zwar ganz nett, wenn die AirForce die Zählungen finanziert - aber wenn dann parallel ein beachtlicher Teil durch solche Missstände auf der Strecke bleibt - Und man kann schon mit einfachen Mitteln reagieren....
Beim Schwarzstorch vermute ich besonders bei den Jungvögeln jährlich im Durchschnitt Opferzahlen > 20 Ind. an den powerlines (sie haben hier leider auch ihre Schlafplätze - wenn man dann die Anflüge beobachtet, wundert man sich sowieso, dass die Burschen ankommen).
Nicht zu vergessen die Netzopfer in den Fischteichen, hier erwischt es ja auch jährlich mehrere Störche. Ich alleine finde fast jährlich 5-10 Störche verteilt auf 2 - 4 Wochen! Dann rechnet mal weiter....
Die Israelis haben einen viel zu niedrigen Wert angesetzt (bei Störchen unter 40 Ind.!)
In der Anlage findest Du Fotos - wie ein Jungstorch in Panik innerhalb eines überspannten Teiches schwimmt (Oktober 2008), 1 Jungstorch hängt tot im Netz (Sept. 2004), 1 Altstorch geschossen (März 2008), Anflugopfer Freileitung (hier Weistorch Sept./ Oktober 2008) und Schlafplatz auf Hochspannungsmasten (März 2008). Es sind stellvertretend Beispiele für diese vielen überflüssigen Opfer.... Alles ein Wahnsinn, wir kämpfen hier um den Erhalt der Brut- und Nahrungsareale - die Jungen fliegen nachfolgend erfolgreich aus und dann......
Betrachtet man dann noch auf dem weiteren Zugweg die Gefahrenquellen (z.B. Verdriftungen, Unwetter, Vergiftungen, Nahrungsmangel .... ) und schaut "abschließend" näher auf die Winterquartiere in Afrika - da bleiben nicht viele Jungstörche übrig.
Fazit: Ich gehe, nach meinen bisherigen Erfahrungen und einer kritischen Auswertung von zugetragenen Infomaterial, davon aus, dass die Todesrate bei Jungstörchen (hier Schwarzstorch) gleich im ersten Jahr im jährlichen Durchschnitt zwischen 70-75 % liegen wird. Unklar ist der Wert bei Schwarzstörchen im 2. KJ, er wird aber auch noch einmal "zuschlagen".
Wahrscheinlich stehen dann nur noch 15-20 % eines Jahrgangs als potentielle Brutnachfolger bzw. für Neuansiedlungen beim Schwarzstorch zur Verfügung (inzwischen gibt es ja Nachweise von brutreifen Schwarzstörchen im 3. KJ).
Was für ein negativer Wert für diesen relativ kleinen eurasischen Bestand. Dem Weißstorch geht es nicht viel besser.
Ich bewundere die unverdrossene Mühe, die die Storchenhorst-Betreuer Jahr für Jahr aufwenden, ob Carsten in MeckPomm, Urmas in Estland, meine Freunde hier mit den Weißstörchen und viele andere mehr.
Herzliche Grüße Euch allen
Leonia
PS: habe gestern mein erstes Schwarzstorchen-Nest gefunden, gemeinsam mit meinem Freund. Ich hab's kaum glauben können!
im Hancock Wildlife Channel wurde das Thema der hohen Todesrate der jungen Störche diskutiert. Carsten Rohde, der das hier bereits angesprochene Fachbuch mitverfaßt hatte, hat auf die entsprechenden Fragen folgende Überlegungen übermittelt, die ich auch hier weitergeben darf. Auf die Wiedergabe der Bilder habe ich verzichtet, zum einen, weil sie teilweise hart sind, zum anderen, weil ich technische Probleme mit der Übermittlung habe (Modem):
Carsten schreibt:
Und da sind wir doch gleich bei dem von Dir angesprochenen Thema über statistisch abgesicherte Werte zur Todesrate von Jungstörchen im 1. cy.
Es gibt leider keine abgesicherten Untersuchungen - woher auch. Wir können z.B. nicht alle Jungvögel besendern....
Dennoch kann und wird die Farbberingung + Besenderung im Laufe der nächsten Jahre noch einige interessante Ergebnisse vorzeigen.
Dramatisch sind natürlich die Beispiele von den Störchen aus Estland (von 5 Jungstörchen ist nur noch einer im "Plan").
Wir alle wissen, dass die Gefahren bereits im Umfeld des Brutplatzes während des Wegzuges lauern. Freileitungsanflüge, Stromschlag gehören leider bei Jungstörchen zur Tagesordnung. Aber auch andere Ursachen, die wir nicht immer gleich deuten können, scheinen nicht selten aufzutauchen.
In diesem Jahr habe ich 63 Jungstörche beringt - davon 36 in M-V.
Von diesen 36 Jungstörchen liegen mir bis heute bereits 3 Fälle vor, wo es die Jungstörche auf dem Wegzug im Radius von 100 km bereits nicht geschafft haben. Davon liegen 2 Anflüge (wohl Freileitung, einer davon aus dem abgebildeten Eichennest) und ein unklarer Fall vor. Unklar deshalb, da der Vogel am Waldrand tot aufgefunden wurde (keine Unterernährung, kein Anflugopfer) - ich habe den Vogel nach Berlin eingeschickt. Ich vermute eine Vergiftung (leider schwer nachzuweisen) oder sogar (würden wir noch nachweisen können) Opfer eines "Jägers". Aber man muss natürlich erst auf das Ergebnis warten und sollte nicht voreilig Vermutungen aufstellen. Vor allem sehr verdächtig, dass der Finder zuvor noch in der Nähe einen toten Bussard entdeckt hat. Leider habe ich die Info zu spät erhalten - sonst hätte ich den Bussard gleich mit einbezogen.
Also bereits 8 % Abgang nur unweit der Nistplätze in M-V, die wir visuell durch die Farbberingung sofort erkannt haben. Unberechenbar ist die Dunkelziffer - ich schätze aber aufgrund langjähriger Erfahrungen, dass die Todesrate in M-V bei Jungvögel im Sektor von 100 km um den Horst bereits bei ca. 15-20 % liegen wird. In anderen Regionen mit unterschiedlichen Strukturen (siehe Mittelgebirgsräume mit Seitentälern und gefährlichen Mittelspannungsleitungen) kann dieser Wert z.T. noch höher liegen. Auch wenn bisher nur ein Fall eines Opfer an einer Windenergieanlage vorliegt (Hessen), gibt es hier m.E. eine nicht unwesentliche Dunkelziffer. Es gibt ja regelrechte Bollwerkstrukturen, die genau auf den Zugrouten (aber auch schon im Umfeld des Brutplatzes) liegen.
Anschließend kann ich sehr gute Hinweise für leider beachtliche Todesraten aus Israel liefern. Hier stehen Freileitungsanflüge, Stromschlag, Vergiftungen, Abschüsse und Netzopfer (Netze über den Fischteichen) zum traurigen Tagesgeschäft.
Nach meinen neuen Berechnungen ziehen dort auf dem Wegzug inzwischen 20.-22.000 Schwarzstörche durch!
Also, wenn ich mir die Gefahrenquellen dort betrachte, meine eigenen Funde und gesammelten Erfahrungen aus den Vorjahren mit einbeziehe und zusätzlich bedenke, dass die Israelis dort keine systematische Untersuchungen durchführen (wen interessiert schon der Stromtod ) - gehe ich jährlich von mind. 250-300 Störchen (vorrangig Weißstörche) aus (Pelikane und Greife nicht mit einbezogen). An der Küstenregion passiert ja auch viel Mist!
Besonders die abendlichen Einflüge von 20.-50.000 Weißstörchen im August im Beit Shean Valley haben es in sich. Die Störche fliegen z.T. in der Dämmerung die Gebiete an und suchen sich sämtliche Plätze aus. Auch findet man dann nur einen geringen Teil (viele Raubsäuger).
Hier ist ein sehr großes Defizit aufzuarbeiten. Es ist eigentlich nicht zu verstehen, wie seit Jahren in Israel die Gefahrenquellen nicht entschärft werden. Zwar ganz nett, wenn die AirForce die Zählungen finanziert - aber wenn dann parallel ein beachtlicher Teil durch solche Missstände auf der Strecke bleibt - Und man kann schon mit einfachen Mitteln reagieren....
Beim Schwarzstorch vermute ich besonders bei den Jungvögeln jährlich im Durchschnitt Opferzahlen > 20 Ind. an den powerlines (sie haben hier leider auch ihre Schlafplätze - wenn man dann die Anflüge beobachtet, wundert man sich sowieso, dass die Burschen ankommen).
Nicht zu vergessen die Netzopfer in den Fischteichen, hier erwischt es ja auch jährlich mehrere Störche. Ich alleine finde fast jährlich 5-10 Störche verteilt auf 2 - 4 Wochen! Dann rechnet mal weiter....
Die Israelis haben einen viel zu niedrigen Wert angesetzt (bei Störchen unter 40 Ind.!)
In der Anlage findest Du Fotos - wie ein Jungstorch in Panik innerhalb eines überspannten Teiches schwimmt (Oktober 2008), 1 Jungstorch hängt tot im Netz (Sept. 2004), 1 Altstorch geschossen (März 2008), Anflugopfer Freileitung (hier Weistorch Sept./ Oktober 2008) und Schlafplatz auf Hochspannungsmasten (März 2008). Es sind stellvertretend Beispiele für diese vielen überflüssigen Opfer.... Alles ein Wahnsinn, wir kämpfen hier um den Erhalt der Brut- und Nahrungsareale - die Jungen fliegen nachfolgend erfolgreich aus und dann......
Betrachtet man dann noch auf dem weiteren Zugweg die Gefahrenquellen (z.B. Verdriftungen, Unwetter, Vergiftungen, Nahrungsmangel .... ) und schaut "abschließend" näher auf die Winterquartiere in Afrika - da bleiben nicht viele Jungstörche übrig.
Fazit: Ich gehe, nach meinen bisherigen Erfahrungen und einer kritischen Auswertung von zugetragenen Infomaterial, davon aus, dass die Todesrate bei Jungstörchen (hier Schwarzstorch) gleich im ersten Jahr im jährlichen Durchschnitt zwischen 70-75 % liegen wird. Unklar ist der Wert bei Schwarzstörchen im 2. KJ, er wird aber auch noch einmal "zuschlagen".
Wahrscheinlich stehen dann nur noch 15-20 % eines Jahrgangs als potentielle Brutnachfolger bzw. für Neuansiedlungen beim Schwarzstorch zur Verfügung (inzwischen gibt es ja Nachweise von brutreifen Schwarzstörchen im 3. KJ).
Was für ein negativer Wert für diesen relativ kleinen eurasischen Bestand. Dem Weißstorch geht es nicht viel besser.
Ich bewundere die unverdrossene Mühe, die die Storchenhorst-Betreuer Jahr für Jahr aufwenden, ob Carsten in MeckPomm, Urmas in Estland, meine Freunde hier mit den Weißstörchen und viele andere mehr.
Herzliche Grüße Euch allen
Leonia
PS: habe gestern mein erstes Schwarzstorchen-Nest gefunden, gemeinsam mit meinem Freund. Ich hab's kaum glauben können!
Vielen Dank für diese Ausführungen, an dich Leonia und auch an Carsten Rhode.
Man sieht die Störche nur bis zum Ausfliegen und hofft einfach nur immer, dass es gut geht. Dass nur so wenige überleben, ahnt man irgendwo.
Die besenderten jungen Schwarzstörche haben uns das nun auch noch einmal ziemlich drastisch vor Augen geführt. Und die meisten Todesfallen sind auch noch vom Menschen gemacht. Das ist das wirklich Schlimme.
Mal wieder nichts Neues über die Schwarzstörche, aber Neuigkeiten vom Schelladler, der sich immer noch im Raum Rheinland-Pfalz aufhällt.
Tõnn in West Deutschland
http://www.looduskalender.ee/en/node/1798
Übermittelt vom Adlerclub am 27. Oktober 2008 – 14:30 Uhr
Text Urmas Sellis
Karte von Google
Am Abend des 24. Oktober befand sich unser junger Schelladler Tõnn im westlichen Teil von Rheinland Pfalz am nördlichen Rand des Pfälzer Waldes, die größte Waldregion in der Gegend. Vorher reiste Tönn durch das südliche Hessen und er verbrachte die Nacht zum 23. Oktober am Rhein an der südlichen Grenze der Stadt Worms. Am Freitag abend flog er ein wenig zurück, ca. 8 km, und verbrachte die Nacht in Grünstadt.
Diese Gegend ist geprägt von alten Weinbergen aber gleichfalls gibt es dort viele Windkrafträder und viel Stromleitungen.

Die Umgebung von Grünstadt (Internet Foto)
Hoffen wir, das Tõnn den Stromleitungen ausweichen kann.
Wir trauen uns nicht, Tõnn's weitere Reisepläne voraus zu sagen.
Link zu GOOGLE MAPS
Man sieht die Störche nur bis zum Ausfliegen und hofft einfach nur immer, dass es gut geht. Dass nur so wenige überleben, ahnt man irgendwo.
Die besenderten jungen Schwarzstörche haben uns das nun auch noch einmal ziemlich drastisch vor Augen geführt. Und die meisten Todesfallen sind auch noch vom Menschen gemacht. Das ist das wirklich Schlimme.
Mal wieder nichts Neues über die Schwarzstörche, aber Neuigkeiten vom Schelladler, der sich immer noch im Raum Rheinland-Pfalz aufhällt.
Tõnn in West Deutschland
http://www.looduskalender.ee/en/node/1798
Übermittelt vom Adlerclub am 27. Oktober 2008 – 14:30 Uhr
Text Urmas Sellis
Karte von Google
Am Abend des 24. Oktober befand sich unser junger Schelladler Tõnn im westlichen Teil von Rheinland Pfalz am nördlichen Rand des Pfälzer Waldes, die größte Waldregion in der Gegend. Vorher reiste Tönn durch das südliche Hessen und er verbrachte die Nacht zum 23. Oktober am Rhein an der südlichen Grenze der Stadt Worms. Am Freitag abend flog er ein wenig zurück, ca. 8 km, und verbrachte die Nacht in Grünstadt.
Diese Gegend ist geprägt von alten Weinbergen aber gleichfalls gibt es dort viele Windkrafträder und viel Stromleitungen.

Die Umgebung von Grünstadt (Internet Foto)
Hoffen wir, das Tõnn den Stromleitungen ausweichen kann.
Wir trauen uns nicht, Tõnn's weitere Reisepläne voraus zu sagen.
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Hier geht es mal um 2 besenderte Fischadler:
Überwinternde Fischadler
Übermittelt vom Adlerclub am 27. Oktober 2008 18:16 Uhr
Text Urmas Sellis
Photo Arne Ader
Karte Google Maps
http://www.looduskalender.ee/en/node/1799
Besser spät als nie... Die zwei besenderten Fischadler, die wir auf ihrem Zug begleiten sind schon seit einiger Zeit in ihren Überwinterungsgebieten. Maria, die ihren Sender nun während der dritten Saison trägt, überwintert an exakt dem gleichen Ort an dem sie schon im letzten Jahr und möglicherweise schon öfter, überwintert hat. Maria begann ihren Zug vom Narva Stausee am 24. Juli und traf am Ort Manga nahe des Flusses Kongo am 13. September ein. Marias Überwinterungsgebiet liegt etwa 100 km oberhalb des Äquators und sie bewegt sich dort nur im Umkreis von etwa 10 x10 Kilometern.

Porträt eines Fischadlers
Unser zweiter Fischadler, Erika, trägt ihren Sender im zweiten Jahr.
Als wir Erika einfingen, war sie Marias Nachbarin, aber dennoch wählten sie ihr Überwinterungsgebiet weit voneinander entfernt, 2.500 Kilometer entfernt. Erika überwintert ebenso im gleichen Gebiet wie im letzten Jahr, im östlichen Sudan, nicht weit entfernt von der Grenze zu Äthiopien. Erika begann ihren Herbstzug am 19. September. Allerdings nicht von ihrem Nest sondern aus der Nähe von Sankt Petersburg, Russland, wo sie vor ihrer Reise noch Rast machte. Erika erreichte ihr Überwinterungsgebiet am 3. Oktober.
Ihre Flugrouten können auf einer Karte verfolgt werden.
Link zu GOOGLE MAPS
Überwinternde Fischadler
Übermittelt vom Adlerclub am 27. Oktober 2008 18:16 Uhr
Text Urmas Sellis
Photo Arne Ader
Karte Google Maps
http://www.looduskalender.ee/en/node/1799
Besser spät als nie... Die zwei besenderten Fischadler, die wir auf ihrem Zug begleiten sind schon seit einiger Zeit in ihren Überwinterungsgebieten. Maria, die ihren Sender nun während der dritten Saison trägt, überwintert an exakt dem gleichen Ort an dem sie schon im letzten Jahr und möglicherweise schon öfter, überwintert hat. Maria begann ihren Zug vom Narva Stausee am 24. Juli und traf am Ort Manga nahe des Flusses Kongo am 13. September ein. Marias Überwinterungsgebiet liegt etwa 100 km oberhalb des Äquators und sie bewegt sich dort nur im Umkreis von etwa 10 x10 Kilometern.

Porträt eines Fischadlers
Unser zweiter Fischadler, Erika, trägt ihren Sender im zweiten Jahr.
Als wir Erika einfingen, war sie Marias Nachbarin, aber dennoch wählten sie ihr Überwinterungsgebiet weit voneinander entfernt, 2.500 Kilometer entfernt. Erika überwintert ebenso im gleichen Gebiet wie im letzten Jahr, im östlichen Sudan, nicht weit entfernt von der Grenze zu Äthiopien. Erika begann ihren Herbstzug am 19. September. Allerdings nicht von ihrem Nest sondern aus der Nähe von Sankt Petersburg, Russland, wo sie vor ihrer Reise noch Rast machte. Erika erreichte ihr Überwinterungsgebiet am 3. Oktober.
Ihre Flugrouten können auf einer Karte verfolgt werden.
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