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Plauderecke für alle Storchenfreunde und ehemalige Gästebuch-Nutzer

Moderator: Storchenzentrum

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Hannes

Beitrag von Hannes »

Anette hat geschrieben: Wir können es aber nicht besser machen indem wir die paar Internetstörche retten, uns eine heile Welt vorgaukeln und an die vielen anderen Tiere keinen Gedanken verschwenden.

An den Internetstörchen sollten wir begreifen, was allen anderen Tieren passiert ist, wieviele kleine Vogelarten einfach weggeschwemmt wurden, viele Hasenjunge, Igel, Mäuse, Rehkitze usw ertrunken sind.

Das ist nie wieder gutzumachen.

Weil vielen anderen Tieren nicht geholfen werden kann, darf also keinem Tier geholfen werden?
Das halte ich für eine seltsame Argumentation. Die Internetstörche dienen also nur als Anschauungsmaterial
für das allgemeine Tiersterben, dem wir seelenruhig zuschauen sollen!
Jedes gerettete Tier bedeutet eine Wiedergutmachung des menschlichen Frevels an der Natur.
Schon allein aus diesem Grund sind wir ganz einfach dazu verpflichtet.
Ramona

Beitrag von Ramona »

bravo!
Pitti
Beiträge: 144
Registriert: Di 17. Apr 2007, 20:22
Wohnort: Potsdam

Beitrag von Pitti »

ich erzähle euch mal eine Geschichte, die wahr ist.

Vor wenigen Wochen kam ich gestresst und mit Einkauf beladen nach Hause.
Vor dem Haus standen zwei Jungen, ich schätze mal, so um die 12?
Sie wirkten verzweifelt, sie sprachen mich an. Zwei Meter neben uns saß ein Igelchen, das bewegte sich nicht. sie hatten Angst, Angst, dass es tot oder schwer verletzt sei. Ok, ich stellte meine Taschen ab, wühlte in meiner Handtasche nach Tempos und ging auf das Igelchen zu, es rührte sich wahrlich nicht. Ich breitete die Tempos drüber, wegen der eventuellen Schädlinge und nahm es hoch. Der Igel rollte sich noch mehr zusammen.
Nun muß ich dazu sagen, das er sich einen denkbar schlechten Platz ausgesucht hatte, der Streifen zwischen Gehweg und Parkplatz beträgt knapp 3 Meter (?), Womöglich haben seine Hormone verrückt gespielt und er sich bei Tageslicht dorthin verirrt und traute sich nicht mehr zurück. Es ist zwar eine Sackgasse, aber immerhin gibt es Verkehr.
In meinem Kopf ratterte es....
Aber, Beinchen schienen ok, Augen auch, er wirkte nur extrem verängstigt.
Es kam noch eine Mutti mit ihrer ca 5jährigen Tochter vorbei, während ich den Igel auf eventuelle Verletzungen rein optisch untersuchte. Für die Kleine war es dermaßend beeindruckend, einen lebenden Igel in Natur zu sehen, das sie leise anfin zu weinen, ganz leise....eben gerührt, ihre Mutti fast ebenso.
Ich vertraute mein "Gepäck" einem der Jungen an (immerhin mit allem drum und dran) und ging mit dem Igel und dem anderen Jungen hinter das Haus, wo ich einen Laubhaufen wusste. Mit dem Hinweis, dass ich damit den Igel von meinem Balkon aus beobachten kann und sie gern nachfragen können, ließ ich alle drei zurück. Meine Sachen waren noch vollständig.
Etwa 15 Minuten nach dem Absetzen konnte ich sehen, dass der Igel sich aufrappelte, weder lahmte oder irgendwas und seine Umgebung erkundschaftete. Dass es bei uns hinter dem Haus Igel gibt, weiß ich, deshalb hatte ich ja auch die Idee.
Ich bin vor allem stolz auf die Jungs, sie hatten das Herz, mich anzusprechen, sie haben mein Vertrauen nicht missbraucht, und, ich habe sie schon des öfteren hier in der Gegend wieder gesehen, und zwar neugierig. Gesprochen haben wir uns leider nicht wieder.
Was die Igel angeht....hmmmm, ich denke da ist was im Gange, oder er hat den oder die Partnerin gefunden oder einen anderen Weg.
Ist das nicht was?
Das ist die Jugend, die wir brauchen, wer sagt denn, dass es sie nicht gibt?
Ich muss jedesmal an diese Geschichte denken, wenn ich vom Balkon hinunterschaue, und wenn es nachts ist, und es raschelt.....
Danke, ihr beiden, wer weiß, wie lange der kleine Kerl ausgehalten hätte, ohne über die Straße zu laufen oder überhaupt.

Ich hatte mit mir gekämpft, ob ich gleich mit ihm zum Tierarzt muss, ich dachte mir, es ist warm, er ist verschreckt, die Gliedmaßen sind ok, die Augen glänzen: versuchen wir es so....
Ramona

Beitrag von Ramona »

pitti, das ist eine wunderschöne geschichte....
bin auch richtig gerührt...

ich bin froh, selbst kinder zu haben, die die natur zu schätzen wissen....
Ramona

Beitrag von Ramona »

ich bins gleich nochmal... steven hat heut folgendes erlebt:

seine lehrerin und einige kinder haben heute auf dem spielplatz der schule zwei kleine nestlinge gefunden. sie konnten nichts weiter tun, als sie ins gebüsch zu setzen und zu hoffen, dass ihre eltern sie finden. sie sind wohl bei dem gestrigen sturm aus dem nest gefallen. ich hoffe sehr, daß es den beiden gut geht. wie alt die beiden gewesen sein könnten, konnte mir steven nicht beschreiben, daher konnte ich ihm auch nicht sagen, welche chancen die beiden haben könnten.
bei diesen kinder waren auch jungs dabei, die sonst nicht so "feinfühlig" sind. und einer davon hat ein kleines behutsam aufgehoben und ganz vorsichtig ins laub unter einem strauch gesetzt....
dieses erlebnis hat ihn sehr beschäftigt und er fragt mich laufend, was wohl aus den kleinen werden wird....
Zuletzt geändert von Ramona am Mi 30. Mai 2007, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
Hannes

Beitrag von Hannes »

Pitti hat geschrieben:ich erzähle euch mal eine Geschichte, die wahr ist.

...
Ich hatte mit mir gekämpft, ob ich gleich mit ihm zum Tierarzt muss, ich dachte mir, es ist warm, er ist verschreckt, die Gliedmaßen sind ok, die Augen glänzen: versuchen wir es so....
Was soll diese Geschichte denn aussagen?
Mir kommt es vor, als sei das wieder ein Hinweis darauf, dass die Natur sich selbst hilft. Oder verstehe ich das falsch?
Doris
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Beitrag von Doris »

Es ist Feierabend,
ich mache es mir nun bequem und hätte gerne einmal die 1 und ein paar Salzstangen.
Euch allen einen angenhmen Abend.
Pitti
Beiträge: 144
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Beitrag von Pitti »

Gute Nacht, ich spendiere eine Runde 40 auf die munteren kleinen Vetschauer!
Mögen sie und ihre Artgenossen gut durch kommen!
Ramona

Beitrag von Ramona »

Hannes hat geschrieben:
Pitti hat geschrieben:ich erzähle euch mal eine Geschichte, die wahr ist.

...
Ich hatte mit mir gekämpft, ob ich gleich mit ihm zum Tierarzt muss, ich dachte mir, es ist warm, er ist verschreckt, die Gliedmaßen sind ok, die Augen glänzen: versuchen wir es so....
Was soll diese Geschichte denn aussagen?
Mir kommt es vor, als sei das wieder ein Hinweis darauf, dass die Natur sich selbst hilft. Oder verstehe ich das falsch?
nee, ich denke eher, hier gehts um die ehrfurcht vor der natur, die diese beiden jungs gezeigt haben...
Martha
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Beitrag von Martha »

Gute Nacht!

Bild

bleiben wir uns gewogen :wink:
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

Kurt Marti
Doris
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Beitrag von Doris »

Guten Morgen,
ich nehme mir eine heiße 7, schwarz bitte, und dann gehts los hier. :x
Euch allen einen angenehmen Tag.
Kitti

Beitrag von Kitti »

Guten Morgen :D

Ich hänge mich mal dran und nehme auch eine 7, aber bitte mit Milch :lol:
boson

Hilfe

Beitrag von boson »

Es war schön mit anzusehen wie hier Freude aufkam über die Rettung von 2 Küken in Höchststadt, nachdem an dieser Stelle wiederholt Stimmen zu vernehmen waren wie, das ist eben die Natur, wir können nichts machen. Nun haben aber tierfreundliche Menschen wieder einmal gezeigt, dass man auch ein Tier in der Not nicht allein lassen sollte. In Höchstadt wurden zwei gerettet, eins starb an Unterkühlung und Kreislaufversagen . Weitere 12 aus dem Aischgrund werden es wohl auch schaffen zu überleben Die Geretteten in Höchstadt wurden spontan von Mitarbeitern einer Bankfiliale versorgt, in Decken gehüllt und anschließend mit Fön getrocknet. Jeder konnte mit ansehen, wie sie dann wieder in den Horst kamen und durch die Alttiere freudig begrüßt wurden. Auch mit Ansehen kann man die "Trauer" der Störche in Isny.
Beispiele die zeigen, dass auch Wildtiere sich nicht selbst überlassen bleiben müssen - dank der schon gewohnten und üblichen Hilfeleistung der Natur- und Umwelthilfe Erlangen
In keinem der genannten Fälle ist eine sog. "Verhausschweinung" eingetreten.
Ich hoffe, dass all die , die immer für das N i c h t eingreifen eintreten, darüber Nachdenken und Erkennen , dass man in der Not auch Tieren helfen sollte. Es reicht nicht, sie einfach zu beobachten und ihnen Ringe zu verpassen (wozu eigentlich dieser Eingriff in das Brutgeschehen ?). Ich bin in der Lausitz auf einem Bauernhof groß geworden und da gehörte es auch zu den Selbstverständlichkeiten, dass Haus- wie auch Wildtiere würdevoll behandelt wurden, auch wenn es Nutztiere oder verletze Wildtiere waren. Also nicht nur Schauen und Freuen wenn alles stimmt, sondern auch Eingreifen und Helfen in der Not.
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Stupsi
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Beitrag von Stupsi »

Boson, ich stimme Dir heute in allem zu! Die Erfahrung zeigt nun, was in so einem Fall zu tun ist.
Gruß von Stupsi
Darklord

Beitrag von Darklord »

ich brauch die 46... Gleich muss ich zum Zahnarzt... I moag nett...
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