Berliner Turmfalken

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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Eintrag aus dem Tagebuch:
11. Juni 2010
11.6. Beringung

Entnahme aus dem Kasten
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Alle sechs Jungvögel wurden erfolgreich beringt
Heute wurden nun unsere sechs Jungfalken mit Aluringen der Vogelwarte Radolfzell (Bodensee) für ihr Leben gekennzeichnet. Die Ringe dürfen nicht von jedem angebracht werden. Dazu benötigt man einen sogenannten Beringerschein von der Vogelwarte (erhältlich nach vorheriger Prüfung) und eine Genehmigung der zuständigen Berliner Behörde für Artenschutz.
In diesem Lebensalter (ca. drei Wochen: 20, 21 und 22 Tage) war die Beringung problemlos möglich. Denn die Beine der Jungvögel sind nun so weit entwickelt, dass sie durch die Ringe nicht verletzt werden können.
Damit die Beringung für alle Beteiligten gefahrlos und stressarm verlaufen konnte, wurde der Kasten vorab mit einer Klappe (die am Eingang installiert ist) verschlossen. Somit konnte keiner der Jungvögel vor Schreck aus dem Kasten rennen und eventuell abstürzen. Die Eltern, die nur noch kurz zum Füttern zum Kasten kommen, bekamen so nichts davon mit. Während der Beringung saßen sie vor verschlossener Tür. Da sie aber so im Futterrhythmus eingespielt sind, schadet eine kurze Störung nicht.



Alles in bester Ordnung
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Und auch das Anfassen der Jungvögel stört in keiner Weise, da die Eltern keinen ausgeprägten Geruchssinn haben.
Nachdem die sechs kleinen Falken aus dem Kasten entnommen worden waren, wurden sie zuerst in Stoffbeuteln gewogen und anschließend vermessen.
Alle sechs waren gut entwickelt und wogen zwischen 170 und 225g (etwas leichter als im letzten Jahr). Das Geschlecht ist bei jungen Turmfalken nicht ganz eindeutig zu bestimmen, es lässt sich in etwa durch Größe und Gewicht ermitteln. Vermutlich handelt es sich in diesem Jahr um zwei weibliche Falken und drei bis eventuell vier männliche Jungfalken.
Jeder der Falken bekam einen silbernen Aluring mit individueller Nummer (GN 68742 bis GN 68747) und dem Vermerk „Vogelwarte Radolfzell/Germany“ am rechten Bein angelegt.


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Im Nistkasten lagen Überreste von drei Feldmäusen und das Weibchen wollte während der Beringung eine weitere Zauneidechse verfüttern.
Durch die Beringung der Jungvögel können nun bei eventuellen Wiederfunden deren Wanderungen verfolgt werden. Berliner Falken sind sogenannte Teilzieher, das heißt, ein Teil bleibt in der Stadt und Umgebung, ein Teil zieht teils weit weg bis nach Südeuropa oder sogar Nordafrika. Aber auch Rückschlüsse über das Ansiedlungsverhalten (gut 40% der Brutvögel in Berlin sind beringt), die Standort- und Partnertreue, das Lebensalter der Brutvögel (im Schnitt etwa drei Jahre) können so ermittelt werden. Der bisher älteste Berliner Ringfund war ein 14-jähriges Weibchen.
Dies sind nur einige Beispiele für Erkenntnisse, die durch die Beringung der Jungvögel ermittelt werden können. Dieses Wissen hilft uns, die Lebensweise der Falken in der Stadt besser zu verstehen und ihr Überleben in der Großstadt zu sichern.
Nach dem Zurücksetzen in den Kasten haben die Falken ihren Schrecken in gewohnter Umgebung schnell wieder vergessen und auch an die Ringe gewöhnen sie sich sehr schnell. Die Mutter saß bereits vor der „Tür“ und wartete.

Bilder von "draußen" gibt es hier.
http://berlin.nabu.de/projekte/Turmfalk ... 12436.html
Zuletzt geändert von Regenstern am Sa 12. Jun 2010, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Alles gut überstanden :wink:
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Doris
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Beitrag von Doris »

Danke Tina. :D
Es dauert nicht mehr lange und sie haben ihre Eltern eingeholt.

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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Guten morgen,
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Nicht mehr lange und der weiße Flaum ist hinfort :lol:
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Schleiereule51
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Beitrag von Schleiereule51 »

Ich danke Euch allen recht herzlich für Fotos und Berichte über die Beringung! Besonders nett fand ich ja den kleinen Zettel...
Gestaunt habe ich über die Größe der Küken - ich hätte sie mir nicht so groß vorgestellt, beim Gucken hat man gar nicht so eine Vergleichsmöglichkeit.
Freundlichst
Schleiereule51
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Guten Morgen,
es wird noch gekuschelt
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Dann kurz Aufregung -konnte nicht erkennen ob es ein Elternvogel oder was anderes am Eingang kurz war?
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Doris
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Beitrag von Doris »

Sie wagen sich schon nach draußen.

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Schleiereule51
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Beitrag von Schleiereule51 »

Fliegen die schon aus - ich sehe nur noch 4!?
Freundlichst
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Beitrag von Doris »

Im Gästebuch steht, sie fliegen ab dem 35 Lebenstag.
Geschlüpft sind sie ab dem 20.05.
Ich denke, sie sitzen draußen auf dem Anflugbrett.
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Schleiereule51
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Beitrag von Schleiereule51 »

Aha, danke Dir! Kam mir auch etwas früh vor, eben waren sie doch noch fluffige Wattebällchen... ;-)
Freundlichst
Schleiereule51
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Ein paar Tage nicht gesehen ,schon erkenne ich sie nicht wieder! :shock: :lol: :lol: Danke fürs aufpassen, Doris :D
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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Natürlich gibt's jetzt erstmal die Tagebucheinträge nach gereicht :wink:
15. Juni 2010
14.6. Flügelwachstum

Training der Flugmuskulatur

Die vierte Woche, die kleinen Falken bekommen ihr Federkleid
Unsere sechs Jungfalken haben die Beringungsaktion gut überstanden und empfinden die Ringe auch nicht als störend. Man kann ihnen zusehen, wie sie immer größer und „erwachsener“ werden, die letzte Phase der „Kindheit“ hat begonnen.

Der Federflaum verschwindet nun allmählich von Tag zu Tag und wird durch richtige Federn ersetzt. Nur unser Nesthäkchen ist noch gut am „Dunenkleid“ zu erkennen. Jeden Tag kann man unsere Falken nun bei ihren ersten „Flugübungen“ beobachten. Sie schlagen mit ihren Flügeln im Kasten auf und ab und trainieren so schon mal vorab ihre Flugmuskulatur. Denn bei ihrem ersten Ausflug außerhalb des Kastens können sie später schon „richtig“ fliegen, nur die Übung fehlt dann noch.
Die Eltern sind jetzt häufig nur noch kurz am bzw. im Kasten zu sehen. Sie übergeben ihren Jungvögeln die Beute, die diese dann schon meist selbständig fressen. Beim Fressen verdecken die Jungvögel dann häufig ihr Futter (dies wird „manteln“ genannt), damit die anderen möglichst nichts davon mitbekommen.

18. Juni 2010

. Startversuch



Die sogenannte „Ästlingszeit“ hat begonnen
Nun hat die sogenannte Ästlingszeit begonnen. Die Jungfalken befinden sich in der fünften Lebenswoche. Der Ausdruck ist folgendermaßen zu erklären: Die Jungvögel würden jetzt bei einer Baumbrut normalerweise erstmalig ihr „Nest“ verlassen und ihre ersten kleinen Ausflüge in die angrenzenden Äste unternehmen. Bei unserem Nistkasten dient das Anflugbrett als Astersatz und wird eifrig für kleine Spaziergänge und „Ausflüge“ nach „draußen“ genutzt. Bei Gefahr rennen unsere Falken dann doch wieder in den sicheren Kasten zurück.



Erste Erkundungen draußen

Immer häufiger kann man unsere Falken bei ihren täglichen „Flugübungen“ beobachten. Sie schlagen wild mit ihren Flügeln im Kasten auf und ab und trainieren so schon mal vorab ihre Flugmuskulatur.
Und im Verlauf der nächsten Woche werden wir dann sicherlich schon die ersten richtigen Ausflüge erleben.
Doris
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Beitrag von Doris »

Es wird voll in der Box. :D

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