Liebe Doris,
auf dem Radarschirm erscheinen die Maschinen nur dann identifizierbar, wenn sie ein sogenanntes Transpondersignal abgegeben haben. Die Maschine, nach der wir suchten, hatte das nach Aussage des Luftamts nicht. Ob mit diesem Signal auch die Flughöhe übermittelt wird, weiß ich nicht, ist aber zu vermuten. Denn dann entstehen aus zwei sich kreuzenden Routen nicht sofort Kollisionsprobleme, ohne die Höhenangabe wäre Fluglotsendienst Glückssache. Aber diese kleinen Maschinen dürfen ja auf Sicht fliegen, müssen vermutlich das Signal nicht unbedingt abgeben, können es vielleicht noch nicht einmal. Und unseren frisch gewählten Bürgermeister möchte ich damit nicht auch noch belasten, wenn schon der LBV wenig machen kann.
Es ist wie überall im juristischen Bereich: ahnden (lassen) kann man nur das, was sowohl beweisbar ist, als auch strafbewehrt. Es gibt genügend Gesetze, die zwar beinhalten, dies oder jenes sei zu tun oder zu unterlassen, wo aber bei sogen. Zuwiderhandlung keinerlei Strafe benannt ist. Das sind dann alles zahnlose Tiger, die nur einen freundlichen Appell enthalten, sonst nichts.

Heute früh und 10 vor 6 Uhr, unmittelbar vor Sonnenaufgang, ich bewunderte gerade die Bergsilhouette vom Dachstein im Osten bis zur Birkkarspitze im Westen (mehr kann ich nicht sehen, also auch keine Zugspitze). Plötzlich rauschen zwei riesige Vögel etwa 20 m entfernt von links nach rechts durch mein Blickfeld, nahfokussieren: Störche! Unmittelbar an unseren Häusern vorbei, dann verschwand erst der eine und danach der andere aus dem Blickfeld. Griff zum Fernglas, Blick zum Horst: dort sitzt einer, vielmehr eine. Vermutlich hat unser Männchen einen Fremdstorch aus dem Revier gedrängt.
Die beiden waren gerade um die Ecke verschwunden, als die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne das Nachbarhaus erreichten.
Allen einen schönen Tag!
