Oder das 2015-Paar hat ein anderes Nest gesucht, es schien, als wäre unter dem Nest mehr "Bewegung" als früher, die Störche haben oft nach unten geschaut.
Wahrscheinlicher ist jedoch diese Erklärung:
Es ist genau zehn Jahre her, dass wir bei den ostziehenden Weißstörchen ein so genanntes "Störungsjahr" erlebt haben. Im Jahr 2005 wurde im gesamten Einzugsgebiet der über die Südostroute nach Afrika ziehenden Störche ein Bestandsrückgang von bis zu 30 Prozent festgestellt. Selbst viele erfahrene Altstörche trafen erst so spät an ihren Brutplätzen ein, dass sie nicht mehr mit einer Brut begannen. ....
Auch die diesjährige Konstellation hat nach meiner Einschätzung Potenzial für ein Störungsjahr......
Ich rechne daher nicht mehr damit, dass sich die Nester in den kommenden Tagen noch sehr schnell füllen werden. Je weiter wir uns aber dem Monatsende nähern, desto mehr nimmt auch die Brutbereitschaft der Störche ab. Sollte es doch noch anders kommen, wäre das jetzt eine positive Überraschung.
In den westlichen Bundesländern würde ein Störungsjahr der Ostzieher in seiner Wirkung dadurch abgemildert werden, dass hier sehr viele Störche über die Westroute ziehen und damit von den aktuellen negativen Witterungseinflüssen nicht beeinflusst werden. In zehn, spätestens aber 14 Tagen werden wir ziemlich sicher wissen, ob die schlechte Prognose für das Storchenjahr 2015 tatsächlich Realität werden wird.